AKW Saporischschja wird wieder mit Strom versorgt

FILE PHOTO: Zaporizhzhia Nuclear Power Plant near Enerhodar
Die IAEA gab bekannt, dass eine der Stromversorgungsleitungen beim ukrainischen Atomkraftwerk repariert worden ist.

Eine der Stromversorgungsleitungen des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist nach Angaben der internationalen Atomenergiebehörde IAEA repariert worden und wieder in Betrieb. Die übrigen drei 750-Kilovolt-Leitungen blieben außer Betrieb, teilt die IAEA mit. Die Stromversorgung wird für die sicherheitskritische Kühlung der Anlage benötigt, da alle sechs Reaktoren heruntergefahren wurden und das Kraftwerk deswegen selbst keinen Strom mehr produziert.

Resolution in Wien

Mitgliedsländer der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) hatten Russland diese Woche zur Aufgabe des Kraftwerks aufgerufen. Die militärische Besetzung der Anlage "steigert deutlich das Risiko eines Atomunfalls oder Zwischenfalls, wodurch die Bevölkerungen der Ukraine, der Nachbarländer und der internationalen Gemeinschaft gefährdet werden", hieß es in einer Resolution des Gouverneursrates der IAEA am Donnerstag in Wien.

Das russische Militär und der staatliche russische Atomkonzern Rosatom sollten sofort alle Aktivitäten in dem AKW einstellen und die Kontrolle wieder an ukrainische Behörden übergeben, forderte das Entscheidungsgremium der IAEA in Wien. Das AKW Saporischschja, das größte Atomkraftwerk Europas, war in vergangenen Wochen wiederholt unter Beschuss geraten. Moskau und Kiew gaben sich gegenseitig die Schuld für die Angriffe. Nach Ausfällen der externen Stromversorgung, mit der die Reaktorkerne gekühlt werden, wurde das Kraftwerk am Wochenende heruntergefahren. Inzwischen wurden Stromleitungen wiederhergestellt, um die Kühlung auch in abgeschaltetem Zustand sicherzustellen.

Die von IAEA-Chef Rafael Grossi vorgeschlagene Waffenstillstandszone um das AKW wurde in der Resolution zwar hervorgehoben, aber nicht ausdrücklich unterstützt. Grossi hatte selbst am Montag eingeräumt, dass noch verschiedene Fragen zur Ausgestaltung einer solchen Zone ungeklärt sind. Von den 35 im Gouverneursrat vertretenen Ländern stimmten nach Angaben von Diplomaten 26 für die Resolution. Russland und China stimmten dagegen. Sieben Staaten enthielten sich.

IAEA-Resolutionen 

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