47-Jähriger im Todesurteil: Supreme Court setzt Hinrichtung aus

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Der 47-jährige Ruben Gutierrez wurde wegen eines Raubüberfall auf eine Wohnwagensiedlung 1998 zum Tode verurteilt. Dieser legte Einspruch beim Obersten Gerichtshof ein.

In den USA hat der Oberste Gerichtshof die Hinrichtung eines verurteilten Mörders in letzter Minute gestoppt. Der Supreme Court ordnete am Dienstag an, die Hinrichtung des 47-jährigen Ruben Gutierrez im Bundesstaat Texas auszusetzen.

Gutierrez war wegen eines Raubüberfalls auf die Leiterin einer Wohnwagensiedlung in der Stadt Brownsville im Jahr 1998 zum Tode verurteilt worden.

Schuldiger verbüßt lebenslange Haftstrafe

Die Frau hatte rund 600.000 Dollar bei sich zu Hause aufbewahrt. Gutierrez und zwei weiteren Beschuldigten wurde zur Last gelegt, die Frau zusammengeschlagen und erstochen zu haben, um das Geld zu rauben. 

Einer der Beschuldigten ist bis heute flüchtig, der zweite bekannte sich schuldig und verbüßt eine lebenslange Haftstrafe.

Gutierrez beteuerte stets seine Unschuld, wurde aber im Prozess schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Er fordert seit mehr als zehn Jahren, DNA-Proben vom Tatort auszuwerten. Gutierrez besteht darauf, den Wohnwagen nicht betreten und nichts von den Mordabsichten der beiden anderen Männer gewusst zu haben.

Hinrichtung mit einstweiliger Verfügung ausgesetzt

Nachdem niedrigere Instanzen einen Aufschub seiner Hinrichtung abgelehnt hatten, legte Gutierrez Einspruch beim Obersten Gerichtshof ein. Der Supreme Court setzte die Hinrichtung nun mit einer einstweiligen Verfügung aus. Wenn das Gericht entscheiden sollte, sich nicht näher mit dem Fall zu befassen, wird der Aufschub aber sofort aufgehoben.

Es ist nicht der Aufschub, den der Oberste Gerichtshof der USA Gutierrez gewährt hat. Im Jahr 2020 hatte das Gericht die Vollstreckung seiner Todesstrafe schon einmal wegen eines Streits um geistlichen Beistand gestoppt. Damals hatte Gutierrez gefordert, dass bei seiner Hinrichtung ein Priester anwesend ist.

In diesem Jahr wurden in den USA schon zehn Todesurteile vollstreckt, zwei davon in Texas. Die USA sind eine der wenigen Industrienationen, die noch Menschen hinrichten. 23 Bundesstaaten haben die Todesstrafe abgeschafft, sechs weitere - Arizona, Kalifornien, Ohio, Oregon, Pennsylvania und Tennessee - haben ihre Vollstreckung ausgesetzt. 2023 wurden in den USA insgesamt 24 Todesurteile vollstreckt, allesamt mit Giftspritzen.

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