Heizungstausch in Deutschland: Staat zahlt bis zu 70 Prozent

Heizungstausch in Deutschland: Staat zahlt bis zu 70 Prozent
Kompromiss über lange Übergangsfristen und mehr Förderungen erzielt.

Jenes Gesetz, an dem der einst sehr beliebte und mittlerweile sehr unpopuläre deutsche Klima- und Energieminister Robert Habeck fast gescheitert wäre, dürfte nun doch kommen: Dienstagmorgen meldeten die Ampelfraktionen, dass bei der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, das seit Monaten hart umkämpfte Vorhaben der Bundesregierung, ein politischer Kompromiss innerhalb der deutschen rot-grün-gelben Regierung gefunden wurde. Nur noch Details sollen bis Donnerstag geklärt werden, dann will die Regierung die Öffentlichkeit informieren und das Gesetz noch vor dem Sommer beschließen.

➤ Deutschland nimmt letzte AKW vom Netz – aber zu welchem Preis?

Worum geht es? Noch immer wärmen 6,5 Millionen Gasheizungen und rund fünf Millionen Ölheizungen die deutschen Häuser. Um das Ziel Klimaneutralität erreichen zu können, müssen diese entweder gegen erneuerbare Heizungssysteme getauscht werden oder die fossilen Heizungen müssen künftig mit erneuerbaren Energieträgern betrieben werden.

 

Für den Umstieg auf ein klimaneutrales Heizungssystem sollen verschiedene praxistaugliche Optionen möglich sein. Der Staat fördert klimafreundliche Heizungen mit bis zu 70 Prozent. Im Neubau muss bereits ab dem kommenden Jahr eine klimafreundliche Heizung eingebaut werden. Eigentümer von bestehenden Wohnungen und Häusern haben noch Zeit, bis in den Kommunen entsprechende Wärmeplanungen vorliegen. Diese müssen in größeren Städten spätestens bis 2026 und in kleineren Gemeinden bis 2028 feststehen. Ein ähnliches Gesetz in Österreich (Erneuerbare Wärme) liegt dem Parlament vor, scheiterte bisher ab an der fehlenden 2/3-Mehrheit.

Kommentare