Durchbruch im Handelsstreit? China kündigt Treffen mit den USA an

Zusammenfassung
- China und die USA planen ein baldiges Treffen zur Fortsetzung der Handelsgespräche.
- Beide Seiten führten laut Xinhua einen offenen und konstruktiven Austausch über zentrale Wirtschaftsthemen.
- US-Präsident Trump äußerte sich versöhnlich und hält ein Handelsabkommen mit China für möglich.
Vertreter Chinas und der USA werden sich nach Angaben Pekings so bald wie möglich für neue Verhandlungen im laufenden Handelsstreit treffen. Wie Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, hatte Vizepremier He Lifeng, der in China für die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit den USA zuständig ist, eine Videokonfernz mit dem US-Finanzminister Scott Bessent und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer.
Beide Seiten hätten "offen, tiefgehend und konstruktiv" über zentrale Themen der bilateralen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen gesprochen. Man habe sich darauf verständigt, so bald wie möglich eine neue Runde von Wirtschafts- und Handelskonsultationen abzuhalten, hieß es weiter.
Treffen voraussichtlich in Malaysia
Vor dem Gespräch hatte Bessent angekündigt, dass sich beide "voraussichtlich in einer Woche in Malaysia" treffen würden. "Wir hoffen, dass China den Respekt zeigt, den wir ihnen entgegengebracht haben", sagte Bessent weiter und zeigte sich zuversichtlich, dass Trump aufgrund seiner Beziehung zu Chinas Präsident Xi Jinping "die Dinge wieder in Ordnung bringen" könne. Er halte ein Handelsabkommen für möglich.
Trump selbst hat am Freitag in einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News versöhnlichere Töne angeschlagen: Er erklärte, dass die von ihm - als Reaktion auf stärkere chinesische Exportkontrollen für Seltene Erden - angedrohten Strafzölle von 100 Prozent auf chinesische Waren nicht tragbar seien, aber Peking habe ihn dazu gezwungen. Außerdem bestätigte Trump, dass er Xi in zwei Wochen in Südkorea treffen werde.
IWF-Chefin warnt vor Folgen einer Eskalation im Handelsstreit
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, hat vor den Folgen einer Eskalation des Handelsstreits gewarnt. Georgiewa äußerte die Hoffnung, die USA und China könnten ihre Spannungen abbauen und eine Unterbrechung der Versorgung der Weltwirtschaft mit Seltenen Erden vermeiden. Ein solcher Schritt hätte "wesentliche Auswirkungen" auf das Wachstum, sagte die IWF-Chefin.
Sie äußerte sich nach einer Sitzung des Lenkungsausschusses des IWF. Ein solches Szenario würde die Unsicherheit verschärfen und das bereits geschwächte globale Wachstum beeinträchtigen.
Die Jahrestagung von IWF und der Weltbank findet wenige Tage nach einem erneuten Aufflammen des schwelenden Handelskonflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt statt. Der IWF hatte am Dienstag seine Prognose für das globale reale BIP-Wachstum für 2025 auf 3,2 Prozent angehoben. Die jüngsten Drohungen der USA und Chinas sind darin jedoch nicht berücksichtigt.
"Sehr dunkle Wolke der Unsicherheit"
Georgiewa sprach von einer "sehr dunklen Wolke der Unsicherheit", die über der Weltwirtschaft schwebe und zur neuen Normalität geworden sei. Der Vorsitzende des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses (IMFC), der saudische Finanzminister Mohammed Al-Dschadan, veröffentlichte eine Erklärung des Vorsitzes anstelle eines einstimmig verabschiedeten Kommuniqués.
In dem Papier wurden die Besorgnis über zunehmende Handelsspannungen, Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz und Verschiebungen auf den globalen Märkten zum Ausdruck gebracht.
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