Hamas soll Verhandlungen über Geiseln ausgesetzt haben

Hamas soll Verhandlungen über Geiseln ausgesetzt haben
Grund soll der Umgang der israelischen Truppen mit dem Al-Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens sein.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet, soll die Terrororganisation Hamas die Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln im Gazastreifen ausgesetzt haben. Grund soll der Umgang der israelischen Truppen mit dem Al-Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens sein.

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Drei große israelische TV-Nachrichtensender hatten derweil ohne Nennung von Quellen berichtet, dass es gewisse Fortschritte in Richtung eines Abkommens gäbe, das die schrittweise Freilassung von 50 bis 100 Frauen, Kindern und älteren Menschen während einer drei- bis fünftägigen Kampfpause vorsieht. Auch Israels Premier Benjamin Netanjahu hat am Sonntag vorsichtig Hoffnung auf eine mögliche Freilassung weiterer Geiseln aus den Händen der islamistischen Hamas gemacht. Auf die Frage, ob eine solche Vereinbarung kommen könnte, sagte Netanyahu dem US-Fernsehsender NBC: "Es könnte sein, aber ich denke, je weniger ich darüber sage, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zustande kommt."

In unmittelbarer Nähe gekämpft

Israel vermutet unter dem Krankenhaus, dem größten Klinikkomplex des Gazastreifens, eine Kommandozentrale der Hamas. Nach Angaben eines im Al-Schifa-Krankenhaus arbeitenden Arztes wurde weiter heftig in unmittelbarer Nähe des Spitals gekämpft. „Wir können kaum die Patienten im Krankenhaus behandeln und sind mitten im Kriegsgebiet“, sagte der Mediziner Ahmed Muchallalati am Sonntag dem Nachrichtensender Al-Dschasira

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„Es gibt laufend Luftangriffe, und Drohnen kreisen in der Gegend des Krankenhauses.“ Die medizinische Versorgung von Patienten sei mangels Strom, Wasser und Medikamenten fast zum Erliegen gekommen. Mehrere Patienten seien deshalb bereits gestorben. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen. Israels Armee dementierte Vorwürfe über Angriffe.

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