Hahn von Putin "maßlos enttäuscht"

Ein Mann mit grauem Haar und Bart vor einer Europaflagge.
Die Maßnahmen des russischen Präsidenten sind "vollkommen kontraproduktiv", sagte der EU-Kommissar.

Maßlos enttäuscht" ist EU-Regionalkommissar Johannes Hahn vom Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Konflikt mir der Ukraine. In der ORF-Pressestunde sagte Hahn am Sonntag im Hinblick auf die Eskalation auf der Krim: "Was Putin da gemacht hat, ist auf das Schärfste zu verurteilen."

"Die Dinge sind verquickt"

Hahn verwies auf die wirtschaftlichen Probleme Russlands und meinte: "Was Russland sichtlich noch nicht verstanden hat, ist: Wir sind in einer multipolaren Welt angekommen, wo die Dinge so verwoben und verquickt sind, dass derartige Maßnahmen vollkommen kontraproduktiv - auch für das russische Volk - sind."

Das Ausmaß etwaiger EU-Hilfe für die Ukraine wird laut Hahn von einer Expertengruppe unter Beteiligung der Weltbank erhoben, die in der kommenden Woche nach Kiew reisen werde. Das Assoziierungsabkommen der EU mit Kiew, dessen Nicht-Abschluss durch Präsident Viktor Janukowitsch letztlich der Auslöser für den Umsturz im Land war, ist für Hahn jedenfalls nicht vom Tisch: "Die Tür ist nicht verschlossen, unser Angebot steht." Jegliche Überlegungen hinsichtlich eines EU-Beitritts der Ukraine hält er dagegen für völlig unrealistisch: "Davon sind wir weit entfernt."

Keine Gas-Krise

Hahn erwartet unterdessen keine neue Gas-Versorgungskrise in Europa im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Auch Russland sei abhängig davon, dass ihm das Erdgas abgenommen und bezahlt werde. Ziel der EU müsse es jedenfalls sein, die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu reduzieren.

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