Brutale Hitze mit 45 Grad: Der muslimische Hadsch endet

Saudi Arabia reports large drop in heat-related illnesses at Hajj
Etwa 1,6 Millionen Muslime aus Saudi-Arabien und anderen Ländern nahmen teil
  • Etwa 1,6 Millionen Muslime nahmen an der Hadsch in Saudi-Arabien teil, die ohne große Tragödien endete.
  • Bei  Temperaturen von 45 Grad Celsius gab es 13 Todesopfer aus dem Iran, aber keine größeren Zwischenfälle laut saudischen Behörden.
  • Die Hadsch ist eine der fünf Grundpflichten im Islam und stellt das Gastgeberland jährlich vor Herausforderungen, insbesondere durch die Menschenmengen.

Mit einigen tödlichen Zwischenfällen aber ohne eine große Tragödie wie im vergangenen Jahr ist in Saudi-Arabien die muslimische Wallfahrt Hadsch zu Ende gegangen. Bei Temperaturen um 45 Grad Celsius kamen in den vergangenen Tagen 13 iranische Pilger ums Leben, wie die iranische Staatsagentur IRNA berichtete. Insgesamt nahmen dieses Jahr etwa 1,6 Millionen Muslime aus Saudi-Arabien und anderen Ländern an der Wallfahrt teil.

Die Organisatoren in Saudi-Arabien sind trotz 13 Toter zufrieden

Die Wallfahrt sei erfolgreich und ohne Zwischenfälle verlaufen, erklärte der Vize-Vorsitzende des ständigen Hadsch-Ausschusses, Saud bin Mischaal. Es habe keine Probleme rund um die Gesundheit der Pilger oder die Sicherheit gegeben. Zu den 13 iranischen Todesopfern äußerte er sich nicht.

Der Hadsch (auch: Hajj) ist eine der fünf Grundpflichten im islamischen Glauben. Jahr für Jahr strömen Millionen von Pilgern nach Mekka. Da die Zeit für das religiöse Ereignis immer variiert, kann es vorkommen, dass die Gläubigen großer Sommerhitze in Saudi-Arabien ausgesetzt sind. 2024 führte das zu einer regelrechten Katastrophe: Bei sengender Hitze von 50 Grad Celsius starben rund 1.300 Gläubige. 

Auch nicht-Muslimen bekannt ist die Kaaba, das zentrale Heiligtum im Islam. Es handelt sich um ein schwarzes, quaderförmiges Gebäude, das von den Pilgern siebenmal umrundet werden soll. 

Die Pilgerfahrt soll von jedem gesunden Muslim, der es sich leisten kann, mindestens einmal im Leben unternommen werden. Viele Gläubige nehmen aus finanziellen Gründen ohne die offizielle Pilger-Lizenz am Hadsch teil und wurden daher nicht von den saudi-arabischen Behörden registriert. Sie haben keinen Zutritt zu gekühlten Räumen, was die Pilgerfahrt gesundheitlich gefährlich macht.

Im Vorjahr hatte es eine Katastrophe mit über 1.000 Toten gegeben

Vergangenes Jahr kamen bei Hitze um 50 Grad Celsius bei der Wallfahrt mehr als 1.300 Menschen ums Leben. Die saudischen Behörden versuchten, die Wiederholung einer solchen Katastrophe mit verschiedenen Maßnahmen zu verhindern. Sie gingen unter anderem strikter vor gegen Pilger ohne offizielle Zulassung, die in der Hitze oft schlechter versorgt sind. Diese hatten im vergangenen Jahr nach Angaben der Behörden keinen Zugang zu Bussen, klimatisierten Zelten oder Trinkwasser-Stationen.

In den kommenden Jahren fällt der Hadsch wieder in kühlere Jahreszeiten

Der Beginn der Wallfahrt hängt vom Erscheinen der Neumondsichel ab und variiert deshalb von Jahr zu Jahr. In den kommenden Jahren falle der Hadsch in etwas kühlere Jahreszeiten, teilte das saudische Zentrum für Meteorologie mit. Erst in rund 25 Jahren finde die Wallfahrt wieder in den besonders heißen Sommermonaten statt.

Pro Stunde strömen mehr als 100.000 in die Große Moschee 

Auch unabhängig von der Hitze stellen die Menschenmengen die Gastgeber jedes Jahr vor eine Herausforderung. Gestern strömten zeitweise pro Stunde mehr als 100.000 Menschen in die Große Moschee von Mekka, wie die saudische Staatsagentur SPA berichtete.

Der Hadsch zählt zu den fünf Grundpflichten im Islam. Jeder gläubige Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, sollte einmal im Leben in die für Muslime heilige Stadt Mekka pilgern.

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