Guaidós Gesandte übernehmen diplomatische US-Standorte

Ein Bild von Guaido wird in den übernommenen Gebäuden aufgehängt.
Die USA begrüßen den Schritt, Caracas droht hingegen mit ähnlichen Maßnahmen.

Gesandte des selbsternannten Übergangspräsidenten von Venezuela, Juan Guaidó, haben die Kontrolle über drei diplomatische Vertretungen des Landes in den USA übernommen. Der von Guaidó ernannte Botschafter in den USA, Carlos Vecchio, teilte am Montag mit, es handle sich um zwei venezolanische Militärgebäude in Washington sowie das Konsulat in New York.

Mit dem Schritt werde "das Eigentum des venezolanischen Volkes vor dem Usurpator-Regime" in Caracas geschützt, sagte Vecchio. Venezuelas Außenminister Jorge Arreaza, der dem umstrittenen Staatschef Nicolás Maduro die Treue hält, sprach von einer "erzwungenen und illegalen Besetzung". Die venezolanische Regierung drohte im Kurzbotschaftendienst Twitter mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.

US-Außenministerium begrüßt Entscheidung

Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte, dass die US-Regierung das Vorgehen von Guaidós Gesandten unterstütze. "Dies ist eine begrüßenswerte Entwicklung für unsere bilateralen Beziehungen mit Venezuela", sagte der Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Guaidó hatte sich im Jänner zum Übergangspräsidenten Venezuelas erklärt und den seit 2013 herrschenden Maduro offen herausgefordert. Maduro brach die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ab, nachdem sich das Weiße Haus hinter seinen Widersacher Guaidó gestellt hatte. Beide Länder zogen ihr diplomatisches Personal daraufhin ab. Der venezolanische Militärattaché in Washington, Oberst José Silva Silva, war einer der ersten Militärs, die Guaidós Gegenregierung unterstützten.

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