Grenzkorridor: Pakistan im Gespräch mit Indien

Indische Polizei am Bahnhof von Attari.
In ersten Gesprächen seit den Spannungen will Pakistan den Besuch eines Sikh-Schreins in Kartarpur Sahib erleichtertern.

Erstmals seit dem militärischen Schlagabtausch mit Indien ist eine pakistanische Delegation in das Nachbarland aufgebrochen. Sie überschritt am Donnerstag am Wagah-Übergang die Grenze nach Indien. Die Delegation wird in der indischen Grenzstadt Attari mit indischen Behördenvertretern über den Kartarpur-Grenzkorridor sprechen.

Heilige Schreine der Sikh

Der pakistanische Delegationsleiter, Mohammad Faisal, sagte, man wolle so den Frieden fördern und erwarte dasselbe auch von Indien.

Der Kartarpur-Grenzkorridor soll indischen Anhängern des Sikh-Glaubens den Besuch eines ihrer heiligsten Schreine im pakistanischen Kartarpur Sahib erleichtern, rund drei Kilometer von der indisch-pakistanischen Grenze entfernt. Bisher waren Spezialgenehmigungen erforderlich, zudem war die Anreise lang, da es keine Direktflüge zwischen den Ländern gibt. Der Grenzkorridor soll auch helfen, die zerrütteten Beziehungen zwischen den Erzfeinden zu verbessern.

Kaschmir-Konflikt

Indien und Pakistan haben drei Mal Krieg gegeneinander geführt und sind bis heute verfeindet. Jüngst waren die Spannungen zwischen den beiden Ländern nach einem Terroranschlag in Kaschmir eskaliert. Bei dem schwersten Angriff auf indische Sicherheitskräfte seit 30 Jahren waren im Februar 40 Sicherheitskräfte getötet worden.

Indien hatte Pakistan für den Anschlag verantwortlich gemacht und daraufhin eigenen Angaben zufolge ein Terrorcamp der Jaish-e-Mohammed in Pakistan angegriffen. Wenig später schoss Pakistan nach eigenen Angaben zwei indische Militärflugzeuge ab. Ein indischer Pilot wurde in Pakistan gefangen genommen, später aber als "Geste des Friedens" freigelassen. Dies beruhigte die Lage, allerdings warf Neu Delhi Pakistan weiter vor, nicht ausreichend gegen Terroristen im eigenen Land vorzugehen.

Kommentare