Geldwäsche-Verdacht: Ermittlungen gegen Ex-EU-Justizkommissar Reynders

European Parliament session in Strasbourg
Laut Medienberichten geht es um Machenschaften im Zusammenhang mit Glücksspiel.

Kurz nach seinem Ausscheiden als EU-Kommissar für Justiz gibt es gegen Didier Reynders Ermittlungen wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Das bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft in Brüssel am Mittwoch. Nähere Details wollte die Behörde nicht nennen.

Der belgische Politiker der Liberalen reagierte zunächst nicht auf dpa-Anfragen. Laut Medienberichten geht es um Machenschaften im Zusammenhang mit Glücksspiel.

Es ist unklar, woher Reynders das Geld für die "E-Tickets" hatte

Zuvor hatten die investigative Medienplattform Follow The Money und die belgische Zeitung Le Soir berichtet, dass mehrere Wohnungen durchsucht und Reynders von der Polizei vernommen worden sei. Er soll demnach in Verkaufsstellen "E-Tickets" - also Gutscheine im Wert von 1 bis 100 Euro - gekauft haben, die auf ein bei der Nationallotterie geführtes Spielkonto überwiesen werden können. Diese Lotteriescheine sollen zum Teil in bar gekauft und die Gewinne auf das digitale Konto von Reynders bei der Nationallotterie eingezahlt worden sein. Anschließend seien sie auf sein Girokonto überwiesen worden. Es sei unklar, woher Reynders das Geld für die "E-Tickets" hatte. Auch zu den konkreten Summen gab es zunächst keine Angaben.

Reynders war von 2019 bis 2024 EU-Justizkommissar im ersten Kabinett von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und auch für das Thema Rechtsstaatlichkeit zuständig. Zuvor war der 66-Jährige von 1999 bis 2011 belgischer Finanzminister und von 2011 bis 2019 Außenminister.

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