Gegenseitige Beschuldigungen bei Bruch der Waffenruhe

Gegenseitige Beschuldigungen bei Bruch der Waffenruhe
Vorwurf kommt Minuten nach Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Armenien und Aserbaidschan im Kampf um Berg Karabach-Region.

Bereits kurz nach Inkrafttreten der Waffenruhe für die Kaukasus-Region Berg-Karabach am Samstag haben Armenien und Aserbaidschan einander deren Bruch vorgeworfen.

Das armenische Verteidigungsministerium in Eriwan beschuldigte Aserbaidschan, eine Siedlung in Armenien beschossen zu haben. Armenische Kämpfer in Bergkarabach erklärten, das aserbaidschanische Militär habe nur fünf Minuten nach Inkrafttreten der Waffenruhe am Mittag eine neue Offensive gestartet. Die aserbaidschanische Führung in Baku wiederum behauptete, feindliche Kräfte in Bergkarabach hätten aserbaidschanisches Territorium beschossen.

Beide Konfliktparteien wiesen die Vorwürfe der jeweils anderen Seite zurück. Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew erklärte, die Parteien seien dabei, eine politische Lösung zu finden. Das ließ vermuten, dass die vereinbarte Waffenruhe nicht vollends aufgekündigt ist. Nach tagelangen Gefechten um die Südkaukasusregion Berg-Karabach ist sie eigentlich seit Samstag 10.00 Uhr MESZ (12.00 Uhr Ortszeit) in Kraft.

Die Vereinbarung kam nach stundenlangen Verhandlungen in Moskau unter russischer Vermittlung zustande. Seit dem Ausbruch der Kämpfe zwischen aserbaidschanischen und armenischen Truppen Ende September wurden auf beiden Seiten Hunderte Menschen getötet. Es sind die heftigsten Kämpfe in dem Jahrzehnte alten Konflikt seit der Einigung auf einen Waffenstillstand 1994.

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