Gaza-Proteste: Mehrere Tote, über 1.300 Verletzte

Gaza-Proteste: Mehrere Tote, über 1.300 Verletzte
Es ist der schlimmste Ausbruch der Gewalt in dieser Region seit 2014.

Die Zahl der bei den massiven Protesten an der Grenze zu Israel getöteten Palästinenser ist auf neun gestiegen. Ein Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums teilte am Samstag mit, 1.354 weitere Menschen seien am Vortag bei den Konfrontationen im Grenzbereich des Gaza-Steifens verletzt worden.

Unter den Toten seien auch ein 16-Jähriger und ein palästinensischer Journalist, hieß es in der Mitteilung. Auch Frauen und Kinder seien verletzt worden. 491 Menschen erlitten den Angaben zufolge Schussverletzungen, viele andere klagten über Beschwerden nach dem Einsatz von Tränengas. Auch unter den Verletzten sollen sechs palästinensische Journalisten sein. Die Reporter hätten Warnwesten getragen, die sie als Pressevertreter kenntlich gemacht hätten, teilte der Palästinensische Journalistenverband mit.

Gaza-Proteste: Mehrere Tote, über 1.300 Verletzte

Tödlichste Eskalation seit vier Jahren

Insgesamt kamen seit Karfreitag beim schlimmsten Ausbruch der Gewalt seit 2014 mindestens 31 Palästinenser ums Leben, 2.500 bis 2.800 wurden verletzt. Israelische Soldaten schossen nach Armeeangaben gezielt auf palästinensische Rädelsführer. Viele der Getöteten waren nach israelischen Angaben militante Palästinenser.

Nach Angaben der israelischen Armee waren am Freitag rund 20.000 Palästinenser an Protesten und Ausschreitungen entlang der Grenze beteiligt. Sie setzten an vielen Orten Autoreifen in Brand. Es habe zahlreiche Versuche gegeben, im Schutz der Rauchschwaden den Grenzzaun zu beschädigen und Sprengsätze zu legen, teilte die Armee mit.

Gaza-Proteste: Mehrere Tote, über 1.300 Verletzte

Hamas plant wochenlange Proteste

Die radikalislamische Hamas hatte vor einer Woche den "Marsch der Rückkehr" gestartet, insgesamt sollen die Proteste sechs Wochen andauern. Anlass ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels am 14. Mai. Am gleichen Tag soll die US-Botschaft auf Beschluss von US-Präsident Donald Trump nach Jerusalem umziehen.

Die Palästinenser sehen die israelische Staatsgründung als Katastrophe an, weil 1948 Hunderttausende Palästinenser fliehen mussten oder vertrieben wurden. Sie fordern ein Rückkehrrecht auf ihr enteignetes Land.

Kommentare