Wegen des Gas-Importverbots: Ungarn will die EU verklagen

US President Trump welcomes Hungarian Prime Minister Orban to White House
Weil die EU im Rahmen ihrer Sanktionen ein Importverbot für russisches Gas und Öl verhängt hat, möchte der ungarische Ministerpräsident Orban nun Klage gegen die EU einbringen.

Zusammenfassung

  • Ungarn kündigt Klage gegen das EU-Importverbot für russisches Gas an.
  • Ministerpräsident Orban betont Ungarns Abhängigkeit von russischen Energieimporten und kritisiert die EU-Regelung als rechtswidrig.
  • Alle EU-Staaten außer Ungarn und der Slowakei unterstützen das Auslaufen der russischen Gasimporte bis 2027.

Im Streit um das Importverbot für russisches Gas hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban eine Klage gegen die EU angekündigt. 

"Wir akzeptieren diese offensichtlich rechtswidrige Lösung nicht, die den europäischen Werten widerspricht", sagte Orban am Freitag in seinem wöchentlichen Interview im staatlichen Radio. "Wir wenden uns an den Europäischen Gerichtshof", fügte er hinzu.

Ungarn ist trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor inzwischen fast vier Jahren einer der letzten verbliebenen Verbündeten Moskaus in der EU und hängt nach wie vor stark von Energieimporten aus Russland ab. 

In der Vergangenheit hat Budapest sein Vetorecht im Kreis der 27 Mitgliedstaaten dazu genutzt, Ausnahmen von EU-Sanktionen gegen russische Energieversorgung zu erhalten.

Im Oktober einigten sich die EU-Länder darauf, die verbliebenen Erdgas-Importe aus Russland bis Ende 2027 auslaufen zu lassen. Diplomatenangaben zufolge unterstützten alle Mitgliedstaaten mit Ausnahme von Ungarn und der Slowakei diesen Schritt.

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