Frankreich legt Frauenquoten für Führungsposten fest
Frankreich weitet die bereits in Verwaltungsräten geltende Frauenquote auf die komplette Unternehmensführung aus. Ab 2027 müssen mindestens 30 Prozent der Führungskräfte großer Unternehmen weiblich sein. Das geht aus einem am Donnerstag endgültig vom Parlament verabschiedeten Gesetz hervor. "Die Zeit des Teilens in der Wirtschaft ist gekommen", sagte Marie-Pierre Rixain, Abgeordnete der Regierungspartei La République en Marche (LREM).
Von der Neuregelung sind Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern betroffen. Ab 2030 steigt die Frauenquote auf mindestens 40 Prozent, wobei es eine zweijährige Übergangszeit gibt. Anschließend sind Geldstrafen möglich. Die Unternehmen müssen das Geschlechterverhältnis in ihrer Führungsebene künftig jährlich offenlegen.
Gleichstellung auch auf Führungsebene
Bereits seit zehn Jahren gilt in Frankreich eine Frauenquote von mindestens 40 Prozent für Verwaltungsräte. Im Jahr 2019 waren knapp 44 Prozent der Sitze in Verwaltungsräten der 120 wichtigsten börsennotierten Unternehmen mit Frauen besetzt. Von den Führungskräften waren im selben Jahr allerdings nur 19 Prozent weiblich.
"Die Glasdecke zwischen der Unternehmensführung und den Verwaltungsräten ist undurchlässig geblieben", bedauerte die Gleichstellungsministerin Elisabeth Moreno.
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