Frankreich: Corona-Politik von zurückgetretener Regierung wird überprüft

Frankreich: Corona-Politik von zurückgetretener Regierung wird überprüft
Gegen Ex-Premier Philippe, gegen die ehemalige Gesundheitsministerin Buzyn und ihren Nachfolger Véran wird ermittelt. Ihnen wird fehlende Bekämpfung einer Katastrophe vorgeworfen.

Nach dem Rücktritt der französischen Regierung hat die Justiz gegen den bisherigen Premier Édouard Philippe und zwei Ex-Minister Untersuchungen wegen Vorwürfen in der Coronakrise eingeleitet. Die Anklagen richten sich neben Philippe gegen die ehemalige Gesundheitsministerin Agnes Buzyn und ihren Nachfolger Olivier Véran, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Justizkreisen mitteilte.

Fehlende Bekämpfung einer Katastrophe

Demnach seien mehrere Dutzend Beschwerden eingegangen. Neun davon seien für zuverlässig erklärt worden. Den drei Politikern wird fehlende Bekämpfung einer Katastrophe vorgeworfen.

Die Klagen wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung wurden unter anderem von Ärzten, Vereinigungen und Gefangenen eingereicht. Frankreich ist mit etwa 30.000 Corona-Toten besonders von der Pandemie betroffen. Die Regierung unter Philippe ist am Freitag vor dem Hintergrund des Sieges der Grünen bei den Kommunalwahlen zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde der 55-jährige Jean Castex.

Kommentare