Frankfreich: 19 Festnahmen bei Protestaktion von Identitären

Rechtsextremer Identitären-Aufmarsch in Paris (Archivbild).
Rechtsextreme Gruppe besetzte Dach von Behörde und brüllte Parolen.

Die französische Polizei hat am Freitag bei einer Protestaktion der rechtsextremen Identitären 19 Menschen festgenommen. Mitglieder der Gruppe "Identitäre Generation" besetzten zunächst mehrere Stunden lang das Dach einer Behörde in Bobigny bei Paris und brüllten ausländerfeindliche Parolen. Auf einem Transparent forderten sie die Streichung staatlicher Hilfsleistungen für Ausländer.

Ein auf Twitter verbreitetes Video zeigte, wie die hauptsächlich aus Männern bestehende Gruppe mit Rauchfackeln und erhobenen Fäusten einen Einwanderungsstopp fordert. Die Identitäre Generation erklärte auf ihrer Internetseite, die vom Staat gezahlten Sozialhilfen lockten "Millionen Nicht-Europäer" nach Frankreich.

Alpen-Aktionismus

Die Polizei löste den Protest auf und nahm 17 Männer und zwei Frauen in Gewahrsam. Ob diese alle der Identitären Generation angehören, war nach Angaben der Staatsanwaltschaft zunächst unklar.

Die Identitäre Generation (IG) macht häufig mit umstrittenen Aktionen auf sich aufmerksam, etwa mit "Anti-Einwanderungspatrouillen" in den französischen Alpen an der Grenze zu Italien. Es gibt zahlreiche Forderungen, die Bewegung zu verbieten.

Österreichischer Identitärer darf nicht mehr in USA

Die IG ist eine Schwesterorganisation der "Identitären Bewegung Österreich" (IBÖ), deren Auflösung die türkis-blaue Bundesregierung derzeit prüfen lässt, weil ihr Anführer Martin Sellner eine vierstellige Spende des mutmaßlichen Christchurch-Attentäters erhalten hat.

Am Donnerstag beklagte sich Sellner auf Twitter darüber, dass ihm eine US-Einreisegenehmigung (ESTA) verweigert worden ist.

Kommentare