Feuerpause vorbei: Mehrere Tote bei Luftschlägen
Nach dem Ende der Waffenruhe im Gaza-Konflikt haben sich Israel und die radikale Palästinenser den zweiten Tag in Folge gegenseitig beschossen. Israel habe mehr als 30 Ziele im Gazastreifen bombardiert, teilte das Militär am Samstag mit. Dabei starben nach palästinensischen Angaben sieben Araber. Palästinenser berichteten, dass die Gespräche über eine Waffenruhe am Sonntag fortgesetzt werden.
Beim Bombardement eines Autos seien zwei Menschen ums Leben gekommen, berichtete Ashraf al-Kidra, Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza. Zwei Passanten seien verletzt worden. Zuvor waren fünf Menschen getötet worden. Drei Leichen waren aus den Trümmern einer Moschee geborgen worden, die Israel in der Nacht angegriffen hatte. Ein weiterer Angriff galt zwei Männern auf einem Motorrad, bei dem Fahrer und Sozius getötet wurden. Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers sollen es militante Palästinenser gewesen sein.
Drei Moscheen, drei Häuser und ein Sicherheitskomplex der radikalen Hamas seien bombardiert worden, sagten Ärzte. Die Extremisten in dem von der Hamas beherrschten Küstengebiet schossen nach Militärangaben ihrerseits 28 Raketen auf Städte im israelischen Süden ab. Schaden richteten sie nicht an. Am Freitag hatten sie mindestens 57 Raketen abgefeuert.
Ägypten setzte am Samstag seine Vermittlungsbemühungen bei Treffen mit Palästinensvertretern in Kairo fort. Ein palästinensischer Unterhändler sagte, dass für Sonntag auch die israelische Delegation in Kairo erwartet werde. Er schloss nicht aus, dass vor Beginn der Gespräche eine befristete Feuerpause verkündet wird. Dagegen hieß es in israelischen Regierungskreisen, Israel werde seine Vertreter so lange nicht zurück zu den Friedensgesprächen nach Kairo schicken, wie die Kämpfe andauerten.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien zeigten sich sehr besorgt über das Wiederaufflammen der Gewalt im Gazastreifen. "Wir rufen beide Seiten auf, unverzüglich zur Waffenruhe zurückzukehren", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung ihrer Außenminister. Auch US-Präsident Barack Obama und der britische Premier David Cameron forderten nach einem Telefongespräch eine Waffenruhe.
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