Merkel: Meine Entscheidungen haben Meinungen im Land gespalten

Merkel: Meine Entscheidungen haben Meinungen im Land gespalten
Die Ex-Kanzlerin äußerte sich bei der Leipziger Buchmesse auch zu den hohen Zustimmungswerten der AfD.

Deutschlands Altbundeskanzlerin Angela Merkel lehnt es ab, eine Mitverantwortung für hohe Zustimmungswerte der AfD vor allem in Ostdeutschland zu übernehmen. "Ich habe politische Situationen zu bewältigen gehabt, die zu einer Spaltung der Meinungen in Deutschland geführt haben", sagte die CDU-Politikerin am Samstagabend bei einer Veranstaltung der Leipziger Buchmesse. Gleichwohl habe sie kein Verständnis für Menschen, die demokratische Prinzipien verletzen.

Merkel antwortete so auf eine Frage ihres Gesprächspartners Giovanni di Lorenzo, ob ihre Politik etwas mit den Wahlergebnissen der AfD zu tun haben könnte.

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Merkel: "Bei manchen Menschen ist es schwer, sie zurückzuholen"

Sie konzentriere sich auf Menschen, die die demokratischen Werte teilten. Die anderen müsse man versuchen, zurückzuholen. "Bei manchen Menschen ist es schwer, sie zurückzuholen", sagte Merkel.

Dass sie 2017 - also nach ihrer Flüchtlingsentscheidung 2015 - noch einmal angetreten sei, habe auch den Grund gehabt, dass sie sich gesagt habe: "Ich haue nicht ab nach dieser Entscheidung." Sie habe auch in kritischen Situationen weiterhin versucht, mit den Menschen zu sprechen. "Ich bin ja nicht in meinem Kanzleramt versunken und habe das Haus nicht mehr verlassen."

Merkel: "Wir brauchen Parität - überall"

Nicht zufrieden ist Merkel mit der Förderung von Frauen während ihrer Amtszeit. „Ich habe das Ziel, das ich gerne erreicht hätte, nicht erreicht.“ Die Zahl der Frauen in ihrer Partei zeige, dass Frauen in der Vergangenheit nicht ausreichend gefördert worden seien. Dass es beispielsweise in der Wirtschaft weniger Frauen als Männer in Führungspositionen gebe, sei dramatisch. „Wir brauchen Parität - überall“, forderte Merkel. Das gelte auch für den Bundestag, „auf welchem Weg auch immer“.

In ihren Memoiren will die 68-Jährige Einblicke in ihr Leben und ihre Amtszeit geben. Gemeinsam mit ihrer langjährigen Büroleiterin Beate Baumann arbeite sie ihre Kindheit, aber auch ihre Kanzlerschaft auf, sagte Merkel. „Das schafft Klarheit - Stück für Stück - und fordert aber auch Konzentration.“ Nach dem Ende ihrer Kanzlerschaft gehe es ihr gut, sagte Merkel und betonte: „Ich bin zufrieden.“

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