EU-Kommission gegen strikte Reiseverbote für Großbritannien

EU-Kommission gegen strikte Reiseverbote für Großbritannien
Die wegen der Corona-Mutation verhängten Sperren sollten zurückgenommen werden, um Versorgungsengpässe zu vermeiden, heißt es.

Die EU-Kommission hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, die wegen der mutierten Variante des Coronavirus erlassenen strikten Reiseverbote von und nach Großbritannien zurückzunehmen.

„Verbote von Flug- und Zugreisen sollten angesichts der Notwendigkeit, essenzielle Reisen zu gewährleisten und Unterbrechungen der Versorgungskette zu vermeiden, ausgesetzt werden“, erklärte die Brüsseler Behörde am Dienstag. Von nicht unbedingt notwendigen Reisen solle aber „abgeraten“ werden.

Zuvor hatte Deutschland ein generelles Beförderungsverbot - also auch mit Bahn, Bus und Schiff -für Reisende aus Großbritannien, Nordirland und Südafrika verhängt. Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn bezeichnete das Vorgehen auf Twitter als eine Vorsichtsmaßnahme.

Personen mit Wohnsitz oder Aufenthaltsrecht in Deutschland dürfen ab 1. Jänner wieder befördert werden. Für entsprechende Flüge muss aber drei Tage vorher bei den deutschen Behörden eine Genehmigung beantragt werden

Ab Donnerstag müssen sich Reisende aus den betroffenen Staaten sowie diejenigen, die sich in den vergangenen zehn Tagen vor der Einreise dort aufgehalten haben, auch auf das Coronavirus testen lassen. Die bestehende Quarantänepflicht bei Einreisen aus Risikogebieten gelte weiter, hob das Ministerium hervor.

Hamsterkäufe

Derweil suchen Frankreich und Großbritannien mit Hochdruck nach einer Lösung für die geschlossenen Grenzen und die damit verbundene Sperre des Warenverkehrs am Ärmelkanal. Im Gespräch ist die Einführung von Corona-Massentests für Lastwagenfahrer.

Der britische Einzelhandel hatte zuvor gewarnt, dass es nach Weihnachten auf der Insel zu Engpässen bei Früchten und anderen frischen Lebensmitteln kommen könnte, sollte der Warenverkehr nicht noch am Dienstag wieder anlaufen. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte noch am Montagabend versichert, die Versorgung mit Lebensmitteln sei sichergestellt. Die Times berichtete jedoch von Hamsterkäufen.

Aus Angst vor einer Verbreitung der in Großbritannien grassierenden und eventuell ansteckenderen Coronavirus-Variante hat Frankreich - wie viele Länder auch - seine Grenzen für Reisende und Lieferungen aus Großbritannien geschlossen. Das Land ist damit neun Tage vor dem endgültigen Ausstieg aus der EU international praktisch abgeschottet.

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