Terrormiliz IS breitet sich in Afghanistan aus

Die Annahme, IS-Dschihadisten würde eine Randerscheinung in Afghanistan bleiben, sei verfrüht gewesen.

Nach der Einnahme der Stadt Kunduz durch die Taliban hat der EU-Sonderbeauftragte für Afghanistan vor einem Erstarken der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in dem Land gewarnt. "In den vergangenen Wochen hat sich der IS in Afghanistan neu formiert", schreibt Franz-Michael Mellbin in einem Beitrag in der deutschen Zeitung Die Welt.

Die Extremisten hätten unter anderem Stammesführer brutal ermordet und ganze Familien gefangen genommen. Annahmen, die IS-Terrorgruppe werde in Afghanistan ein Randphänomen bleiben, hätten sich als unrichtig erwiesen. "Der Optimismus war verfrüht."

Diskussion über Bundeswehreinsatz

Die radikalislamischen Taliban hatten Kunduz am Montag erobert. Am Dienstag starteten die afghanischen Streitkräfte eine Gegenoffensive.

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Der Vormarsch der Taliban löste in Deutschland eine Diskussion über eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Nordafghanistan aus. Die Bundeswehr hatte sich vor zwei Jahren aus Kunduz zurückgezogen, ist aber noch im 150 Kilometer entfernten Mazar-i-Sharif stationiert - allerdings nur zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Armee.

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