Erster "Royal-Zeuge" seit 130 Jahren: Prinz Harrys „Work-out“ vor Gericht

Erster "Royal-Zeuge" seit 130 Jahren: Prinz Harrys „Work-out“ vor Gericht
Erst zurückhaltend, dann scherzend, zum Schluss mit Gedächtnislücken: Das Kreuzverhör des Duke of Sussex ist ein Novum für das Königshaus. Der KURIER war live dabei.

„Sie lassen mich hier ein Work-out machen“, sagte Prinz Harry Andrew Green, dem Anwalt des beklagten Medienhauses, und für einen kurzen Augenblick lag eine gewisse Leichtigkeit im Gerichtssaal 15 am Londoner High Court. Knapp eine Stunde im Kreuzverhör, schien Harry warm zu werden.

Weich klang seine Stimme anfangs durch den Raum, regelmäßig griff er zum Wasserglas, zum Taschentuch, beugte sich weit vor, um einen Text, den der Verteidiger zitierte, selbst zu lesen. „Wo steht das genau?“, zeigte sich der Prinz unwissend.

Mit ernster, aber entspannter Miene war der Duke von Sussex am Dienstagmorgen vor dem Rolls Building aus dem schwarzen SUV gestiegen; ignorierte Reporter, die mit großen Kameras in der kurzen Sackgasse Position bezogen hatten, und betrat das Gerichtsgebäude, während ein Hubschrauber über den Dächern des Justizpalastes kreiste.

Im zweiten Stock hatte sich nicht nur der Gerichtssaal gefüllt, sondern – im Unterschied zum Vortag, als der Prozess allerdings ohne Harry begonnen hatte – auch eine Schlange Interessierter gebildet, die darauf hofften, einen Platz im öffentlich zugänglichen Gerichtssaal ergattern zu können. Dem KURIER war das gelungen.

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