Erdogan: Israels Schläge in Syrien "inakzeptabel“

Der türkische Premier, Recep Tayyip Erdogan, ist alles andere als zufrieden mit den israelischen Schlägen auf syrischem Gebiet. Er sagte, das Bombardement sei "inakzeptabel" gewesen und rief gleichzeitig die internationale Gemeinschaft dazu auf, gegen das Regime von Bashar al-Assad vorzugehen. Erdogan am Dienstag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede vor der Parlamentsfraktion seiner Regierungspartei AKP in Ankara: "Keine Begründung kann diese Operation rechtfertigen". Israel hat den Angriff in der Nacht zum Sonntag, bei dem nach Angaben syrischer Menschenrechtler mindestens 42 Soldaten getötet wurden, immer noch nicht offiziell bestätigt.
Die Luftangriffe, die offenbar dazu dienen sollten, iranische Waffenlieferungen für die libanesische Hisbollah zu unterbinden, seien eine "goldene Gelegenheit" für Assad, Massaker zu verschleiern. "Assad will vertuschen, was in Banias passierte", sagte Erdogan in Anspielung auf ein Massaker vor wenigen Wochen in der syrischen Hafenstadt. Damals starben mehr als 60 Leute, darunter auch Kinder.
Granatenbeschuss
Am Dienstag schlug indes erneut eine aus Syrien abgefeuerte Mörsergranate auf den Golanhöhen ein. Eine israelische Militärsprecherin bestätigte dies am Dienstag. Es sei die dritte Mörsergranate in Folge. Am Montag hatte die Armee zunächst von zwei Raketen gesprochen, nicht von Mörsergranaten. Es habe weder Verletzte noch Sachschaden gegeben. Israel geht davon aus, dass die Mörsergranaten aus dem Nachbarland fehlgeleitet waren und bei internen Kämpfen zwischen syrischen Regierungstruppen und Rebellen in Grenznähe abgefeuert wurden. Sie stehen offenbar nicht in Verbindung mit dem israelischen Luftangriff in Syrien.
Die FPÖ bekräftigte wegen des Zwischenfalls einmal mehr für die Forderung nach einem Abzug der österreichischen Blauhelme vom Golan. Sowohl Verteidigungs- als auch Außenministerium winkten jedoch ab, es gebe keine unmittelbare Gefährdung der heimischen Blauhelme. Tatsächlich erfolgten die jüngsten Granateneinschläge auf der von Israel besetzten Seite der Golanhöhen, also westlich der „Area of Separation“, in der die UNO-Soldaten stationiert sind. Außerdem schlugen die Geschosse auf Höhe des südlichen Teil des Gebiets ein, der nicht von den österreichischen, sondern von philippinischen Blauhelmen kontrolliert wird.
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