Macron will an Reform festhalten: "Proteste sind normal"

Macron will an Reform festhalten: "Proteste sind normal"
"Nichts rechtfertigt Gewalt in einer demokratischen Gesellschaft", so der französische Präsident.

Der französische Präsident Emmanuel Macron will sich auch von den massiven Protesten nicht von seinen Reformplänen wie der Erhöhung des Pensionseintrittsalters abbringen lassen. "Proteste sind normal", sagte Macron am Donnerstag zu Reportern. "Aber das bedeutet nicht, dass wir aufhören sollten", sagte er. "Nichts rechtfertigt Gewalt in einer demokratischen Gesellschaft."

Macron äußerte sich kurz vor der Vorstellung einer neuen Strategie im Kampf gegen Wasser-Knappheit, wie es sie im vergangenen Rekord-Dürre-Jahr in Frankreich gegeben hatte. Einzelheiten wollte er bei einer Rede im Alpenort Savines-le-Lac präsentieren. Seine nationale Wasser-Strategie umfasst 50 Maßnahmen von der Wiederverwertung über die gemeinschaftliche Nutzung bis hin zur Vermeidung von Einbußen durch marode Leitungen.

Der Versuch, sich anderen Themen zu widmen

Macron will sich damit wieder anderen Themen zuwenden, nachdem die Pensionsreform in den vergangenen Monaten landesweit heftige Proteste ausgelöst hatte. Sie haben sich zuletzt verschärft und sind teils in Gewalt umgeschlagen, nachdem die Regierung den Gesetzentwurf mit Sondervollmachten ohne Abstimmung durch das Parlament gebracht hatte.

Auch in Savines-le-Lac wurde Macron von Demonstranten empfangen, die gegen die geplante Erhöhung des Pensionseintrittsalters von 62 auf 64 Jahre protestierten. Auf einem Plakat stand "Macron tritt zurück!", auf einem anderen "Nimm deine Rente, nicht unsere". Örtlichen Medien zufolge wurden zwei Demonstranten verhaftet.

Streitthema Wasser

Aber auch Wasser ist in Frankreich ein großes Streitthema. Am Samstag war es bei einem Protest gegen den Bau eines großen Wasserreservoirs für die landwirtschaftliche Bewässerung im Westen des Landes zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Zwei Männer wurden schwer verletzt und lagen im Koma. Landwirte beharren auf große Stauseen, um ihre Felder in diesem Sommer bewässern zu können. Umweltgruppen sehen darin eine Wasserverschwendung und kritisieren, dass sich die Bauern ein Gemeingut aneignen wollen.

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