Was Elon Musks Antisemitismus-Eklat mit George Soros zu tun hat

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Umstritten waren Elon Musks Aussagen schon immer. Aber zu behaupten, Juden würden „Hass gegen Weiße schüren“ und „Horden von Minderheiten“ in den Westen schleusen – das ist mehr als das.
Musk, der reichste Mann der Welt, hat auf diese Aussagen eines Nutzers auf seiner Plattform X – einst Twitter – mit den Worten „das ist die Wahrheit“ geantwortet. Dass er damit eine der größten antisemitischen Verschwörungstheorien verbreitete, die auch den Attentäter von Pittsburgh 2018 dazu inspiriert hatte, in einer Synagoge elf Juden zu erschießen, dürfte ihm egal sein. Selbst, dass das Weiße Haus es „inakzeptabel“ nannte, diese „abscheuliche Lüge zu verbreiten“, prallte an ihm ab. Er relativierte seine Aussage nur: „Nicht alle“ Juden würden Hass schüren, schrieb er.
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Massives Minus
Dass auf X antisemitische und rechtsextreme Botschaften zu finden sind, ist nichts Neues. Nachdem Musk die Plattform vor gut einem Jahr gekauft hatte, schaffte er mit dem Argument der Redefreiheit die Moderation quasi ab, verschwörerische und extreme Inhalte nahmen stark zu.
Dass er diese Ansichten auch selbst propagiert, hat nun wirtschaftliche Folgen. Die linksliberale NGO Media Matters, die sich zuvor schon mit dem erzkonservativen Sender Fox angelegt hatte, eruierte, dass Anzeigen großer Werbekunden neben Neonazi-Inhalten zu sehen seien – danach hagelte es regelrecht Stornos auf X. Zunächst zog sich das Filmstudio Lionsgate zurück, dann Disney, IBM und Paramount. Auch Apple pausiert seine Werbeeinschaltungen, das ist ein besonders herber Schlag für Musk. Der Tech-Gigant ist der größte Anzeigenkunde auf X, im ersten Quartal 2022 hat Apple für eine Umsatz von fast 50 Millionen Dollar gesorgt.
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Musk kündigt Klage an
Musk reagierte auch auf diesen Exodus trotzig. Er schrieb an seine Follower, viele Werbekunden seien „die größten Unterdrücker von Eurem Recht auf freie Meinungsäußerung“. Und er kündigte eine „thermonukleare Klage“ gegen Media Matters an. Der Rechtsstreit könnte spannend werden: Hinter der NGO stehen namhafte Demokraten – und der Milliardär George Soros, selbst Ziel massiver antisemitischer Verschwörungskampagnen.
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