Drohnen-Zwischenfall: Russland ehrt Kampfjet-Piloten

Drohnen-Zwischenfall: Russland ehrt Kampfjet-Piloten
Die Piloten hätten ein Eindringen der US-Drohne in das Gebiet des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine verhindert.

Nach dem Absturz einer US-Militärdrohne über dem Schwarzen Meer gibt es Ehrungen für die an dem Vorfall beteiligten russischen Piloten.

Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe die Kampfjetpiloten zur Auszeichnung vorgeschlagen, teilte das Ministerium am Freitag in Moskau mit. 

Damit werde gewürdigt, dass die Piloten ein Eindringen der US-Drohne in das Gebiet des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine verhindert hätten. 

Video veröffentlicht

Die Drohne war am Dienstag von russischen Kampfjets abgefangen worden und daraufhin abgestürzt. Die USA verurteilen die russische Vorgehensweise als gefährlich und unprofessionell. 

Das US-Militär hat Videomaterial von dem Vorfall veröffentlicht. Die USA untermauern damit ihre Darstellung, wonach Piloten russischer Kampfjets für den Absturz verantwortlich sind. Die Russen bestreiten das.

Angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist die Lage besonders angespannt und die Angst groß, dass die beiden Großmächte USA und Russland in eine direkte militärische Konfrontation geraten könnten.

Aussage gegen Aussage

Bisher stand in dem Fall Aussage gegen Aussage. Das US-Militär hatte geschildert, die amerikanische Drohne vom Typ MQ-9 sei in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer geflogen, als zwei russische Kampfjets ein Abfangmanöver begonnen hätten. Einer der Kampfjets habe dabei den Propeller der US-Drohne getroffen. Diese sei danach nicht mehr manövrierfähig gewesen.

US-Kräfte hätten sie daher ins Meer stürzen lassen müssen. Die USA beklagten ein "unprofessionelles", "unsicheres" und "rücksichtsloses" Handeln der russischen Piloten. Die Jets hätten sich 30 bis 40 Minuten in der Nähe der Drohne aufgehalten, seien direkt vor ihr hergeflogen und hätten und bereits vor der Kollision Treibstoff über ihr abgelassen.

Russlands Verteidigungsministerium dagegen wies jede Verantwortung für den Absturz von sich. "Die russischen Kampfflugzeuge haben keine Bordwaffen eingesetzt, sind nicht in Kontakt mit dem unbemannten Flugapparat geraten und kehrten sicher zu ihrem Heimatflughafen zurück", hieß es aus Moskau.

Jets vom Typ Su-27 seien aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling über dem Schwarzen Meer zu identifizieren. Der Bordfunk sei ausgeschaltet gewesen und die Drohne habe Kurs auf Russlands Grenze genommen, hieß es. Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe sie rapide an Höhe verloren und sei abgestürzt.

Russland will versuchen, die Trümmer zu bergen.

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