Nach Spekulationen über Trumps Gesundheit: "Herz wie 65-Jähriger"

US President Donald Trump announces a drug pricing deal during a press conference in the Oval Office
Das "Herzalter ist etwa 14 Jahre jünger als sein chronologisches Alter", erklärt Trumps Leibarzt.

Zusammenfassung

  • Trumps Leibarzt bescheinigt dem Präsidenten nach umfassender Untersuchung eine ausgezeichnete Gesundheit und ein Herzalter deutlich unter seinem tatsächlichen Alter.
  • Spekulationen über Blutergüsse und geschwollene Beine werden auf häufiges Händeschütteln, blutverdünnende Medikamente und eine ungefährliche chronische Venenschwäche zurückgeführt.
  • Trump hebt seine körperliche und geistige Fitness hervor und betont ein perfektes Ergebnis beim kognitiven Test, während er sich von Amtsvorgänger Biden abgrenzt.

US-Präsident Donald Trump ist nach Angaben seines Leibarztes nicht nur kerngesund, sondern deutlich besser in Schuss als es sein Alter vermuten lassen würde. Nach einer planmäßigen ärztlichen Untersuchung im Militärkrankenhaus Walter Reed nahe der Hauptstadt Washington kam der Mediziner Sean Barbabella in einer am Freitagnachmittag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung zu dem Schluss, Trump habe das Herz und Gefäßsystem eines 65-Jährigen. Dabei ist der Präsident 79 Jahre alt.

Experten verschiedener Fachrichtungen hätten Trump einem umfassenden Gesundheitscheck unterzogen, heißt es in Barbabellas Abschlussbericht, der vom Weißen Haus herausgegeben wurde. Das Ergebnis: "Präsident Trump erfreut sich nach wie vor einer exzellenten Gesundheit."

"Außergewöhnlich gute Laborwerte"

Dem Republikaner werden außergewöhnlich gute Laborwerte und ein "starkes körperliches Leistungsvermögen" bescheinigt. Stoffwechsel, Blutwerte, Herz- und Lungenfunktion seien unauffällig, auch neurologisch hatte der Leibarzt in seinem Zeugnis nichts zu beanstanden. Als Präsident sei Trump uneingeschränkt in der Lage, "sein forderndes Tagespensum zu absolvieren". Außerdem habe er zur Vorbereitung für anstehende Auslandsreisen mehrere Impfungen erhalten, darunter eine Auffrischungsimpfung gegen Coronaviren.

In den USA gehört es zu den Eigenheiten des Politikbetriebs, dass Präsidenten regelmäßig öffentlich Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben - nicht, weil es gesetzlich vorgeschrieben wäre, sondern weil es sich im Laufe der Jahre zu einem Ritual entwickelt hat, dem sich kaum ein Amtsinhaber entziehen kann. Trump, der sich selbst einmal als "geistig sehr stabiles Genie" bezeichnete, macht da keine Ausnahme.

Spekulationen über Blutergüsse an Händen

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Spekulationen über seinen Gesundheitszustand, als Aufnahmen von - teils offenbar überschminkten - Blutergüssen an seinen Händen und geschwollen wirkenden Beinen im Netz die Runde machten. Trump erklärte die Blutergüsse mit häufigem Händeschütteln, seine Sprecherin Karoline Leavitt nannte zusätzlich auch noch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten als Ursache. Im Juli teilte das Weiße Haus mit, Trump leide an chronischer Veneninsuffizienz - einer ungefährlichen Erkrankung der Beinvenen, die vor allem bei älteren Menschen vorkommt.

Besonders bei Trumps Amtsvorgänger Joe Biden (82) hatten die Gesundheitschecks stets einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da es zum Ende seiner Amtszeit große Zweifel an der mentalen Fitness des Demokraten gab. Wegen des immer heftigeren Gegenwinds zog sich Biden nur Monate vor der Präsidentenwahl 2024 aus dem Rennen ums Weiße Haus zurück. Im Januar dieses Jahres ging Trump dann - mit damals noch 78 Jahren - als bei Amtsantritt ältester Präsident in die Geschichte der Vereinigten Staaten ein.

Trump hatte bereits vor der Untersuchung beteuert, dass er bei bester Gesundheit sei. Er sei in "großartiger Verfassung", sagte der Präsident am Donnerstag. "Ich habe keine Schwierigkeiten." Es gehe ihm sowohl körperlich als auch psychisch gut.

Trump ortet "perfektes Ergebnis"

Der Präsident betonte am Donnerstag, dass er im Gegensatz zu seinen Amtsvorgängern bei dem Gesundheits-Check vor sechs Monaten zudem einen kognitiven Test absolviert habe, bei dem er ein "perfektes Ergebnis" erzielt habe. Sein direkter Amtsvorgänger Joe Biden von den Demokraten "hätte noch nicht mal die ersten drei Fragen beantworten können", sagte der Präsident. Trump hatte Biden vor allem im Wahlkampf immer wieder als gebrechlich, senil und schläfrig bezeichnet und sich im Gegensatz dazu für topfit erklärt.

Der 79-jährige Republikaner war der bei Amtsantritt älteste US-Präsident der Geschichte. Er leidet nach Angaben des Weißen Hauses unter einer chronischen Venenschwäche, die aber kein Anlass zur Besorgnis sei. Bei der Veneninsuffizienz handele es sich um eine "gutartige und häufige Erkrankung, insbesondere bei Menschen über 70 Jahren", hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt im Juli gesagt. Es gebe "keine Hinweise auf eine tiefe Venenthrombose oder arterielle Erkrankungen".

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