"Bibi will den Deal": Trump empfängt Netanjahu

Donald Trump und Benjamin Netanjahu stehen zusammen vor einem Blumenbeet.
Der israelische Premier Netanjahu trifft heute erneut den US-Präsidenten Donald Trump.

Zusammenfassung

  • Trump und Netanjahu sprechen im Weißen Haus über den US-Gaza-Plan zur Beendigung des Kriegs.
  • Der US-Plan sieht Freilassung aller Geiseln, Rückzug der Armee und eine Übergangsregierung ohne Hamas vor.
  • Internationale Unterstützung und Vorgespräche laufen, während Netanjahus Koalitionspartner auf harte Bedingungen drängen.

US-Präsident Donald Trump nährt vor seinem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Weißen Haus in Washington Hoffnungen auf eine Friedenslösung im Gaza-Krieg. Die Begegnung soll am Montag um 11.00 Uhr Ortszeit (17.00 Uhr MESZ) stattfinden. 

Er habe eine "sehr gute Resonanz" auf seinen Vorschlag zur Beendigung des seit fast zwei Jahren andauernden Kriegs erhalten, sagte Trump der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag in einem Telefoninterview.

"Auch Bibi will den Deal machen"

Er sei optimistisch, bei dem Treffen die endgültige Zustimmung Netanjahus zu erhalten. "Wir bekommen eine sehr gute Resonanz, weil auch Bibi den Deal machen will", sagte Trump unter Verwendung von Netanjahus Spitznamen. Die ultra-rechten Koalitionspartner Netanjahus und Siedlervertreter erhöhten vor dem Treffen allerdings den Druck auf den israelischen Regierungschef. Sie drängten Netanjahu, Teile des besetzten Westjordanlands zu annektieren und den Krieg im Gazastreifen nicht ohne eine komplette militärische Niederlage der islamistischen Terrororganisation Hamas zu beenden.

Netanjahu deutete in einem Interview mit dem Sender Fox News ein mögliches Entgegenkommen an. Eine Amnestie für Anführer der militanten Palästinenserorganisation Hamas sei unter den Bedingungen des Abkommens möglich, wenn diese das Land verließen, den Krieg beendeten und alle Geiseln freiließen. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, der in Trumps erster Amtszeit für den Nahen Osten zuständig war, führten bereits Vorgespräche mit Netanjahu in New York, sagte der Präsident. "Alle wollen es, und die Hamas will es, und einer der Gründe dafür ist, dass alle den Krieg satt haben".

Ein Vertreter der Hamas hatte dagegen am Samstag erklärt, die Gruppe habe den US-Plan bisher nicht gesehen.

Drei Hauptpunkte

Die USA hatten den 21-Punkte-Plan jüngst bei den Vereinten Nationen vorgestellt. Vizepräsident James Vance zufolge besteht er aus drei Hauptkomponenten: der Rückkehr aller Geiseln, der Beendigung der Bedrohung Israels durch die Hamas und einer Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen. "Ich denke, wir sind kurz davor, alle drei Ziele zu erreichen", sagte Vance.

Einem Vertreter des Weißen Hauses zufolge sieht der Plan zudem einen Stopp israelischer Angriffe auf Katar sowie einen neuen Dialog zwischen Israelis und Palästinensern über eine "friedliche Koexistenz" vor. Trump sagte, die Staats- und Regierungschefs unter anderem von Saudi-Arabien, Katar, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten und Jordanien hätten bei dem Prozess geholfen.

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