Im Schatten der Krise in Haiti: Dominikanische Republik wählt neuen Präsidenten

Im Schatten der Krise in Haiti: Dominikanische Republik wählt neuen Präsidenten
Alle Präsidentschaftskandidaten wollen Haitianer ohne Aufenthaltsgenehmigung trotz der katastrophalen Lage im Nachbarland weiter abschieben.

In der Dominikanischen Republik werden an diesem Sonntag der Präsident und das Parlament gewählt. Favorit ist nach Umfragen Amtsinhaber Luis Abinader, der sich als Vertreter der Modernen Revolutionspartei (PRM) um eine zweite vierjährige Amtszeit als Staats- und Regierungschef bewirbt. 

Seine Partei schnitt auch bei den Kommunalwahlen im Februar gut ab. Sollte kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen erhalten, kommt es zu einer Stichwahl am 30. Juni.

Mitte-links-Kandidaten

Abinader wird von Ex-Staatspräsident Leonel Fernández (1996-2000, 2004-2008) und dem früheren Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Santiago, Abel Martínez, herausgefordert. Alle drei Kandidaten lassen sich in etwa Mitte-links einordnen.

Der Wahlkampf in dem Karibikstaat war von der Krise im Nachbarland Haiti geprägt, mit dem sich die Dominikanische Republik die Insel Hispaniola teilt. Alle Präsidentschaftskandidaten wollen Haitianer ohne Aufenthaltsgenehmigung trotz der katastrophalen Lage im Nachbarland weiter abschieben.

Die Dominikanische Republik ist das beliebteste Touristenziel der Karibik. Das Strandparadies hat sich längst vom Einbruch des Tourismus in der Corona-Pandemie erholt. Im vergangenen Jahr verzeichnete es zum ersten Mal mehr als zehn Millionen Besucher. Die Wirtschaft gehört seit Jahrzehnten im Schnitt zu den am schnellsten wachsenden Lateinamerikas.

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