"Deutschland hat ein Rassismus-Problem"

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Deutsche Regierungspolitiker sagen, das Land sei zwar nicht insgesamt rassistisch, aber warnen vor gefährlichen Tendenzen.

Führende Politiker der Regierungsparteien SPD und CDU haben vor rassistischen Tendenzen in Deutschland gewarnt. Deutschland als Ganzes sei kein rassistisches Land, sagten die Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (CDU) und Niedersachsen, Stephan Weil (SPD), in Zeitungsinterviews. "Aber Deutschland hat ein Rassismus-Problem, das lässt sich nicht leugnen", betonte Weil.

Man müsse in Deutschland in Hinblick auf rassistische Erfahrungen von Menschen im Zusammenleben respektvoller miteinander umgehen, sagte Laschet der "Bild am Sonntag". Er warnte die regierenden Unionsparteien vor einem Rechtsruck. Damit ließe sich keine Wahl gewinnen.

"Die deutsche Mehrheitsgesellschaft darf unser Rassismus-Problem nicht länger ignorieren und verharmlosen", forderte Weil. Er warf Innenminister Horst Seehofer vor, in Sachen Integration untätig zu sein und beim Thema Flüchtlinge Unsicherheit zu schüren. "Seehofer und Söder haben hemmungslos das Geschäft der AfD betrieben. Ich finde das widerlich", sagte Weil.

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