TV-Duell vor Bundestagswahl mit leichten Vorteilen für Kanzler Scholz

TV-Duell vor Bundestagswahl mit leichten Vorteilen für Kanzler Scholz
Die Erkenntnisse aus der Redeschlacht zwischen dem deutschen Regierungschef und seinem konservativen Herausforderer Friedrich Merz.

Sie schenkten einander nichts im ersten großen TV-Duell vor der deutschen Bundestagswahl in knapp zwei Wochen. Die Standpunkte von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seinem Herausforderer der Union, Friedrich Merz, prallten oft hart gegeneinander – in Migrations-, Wirtschafts- oder Budgetfragen. Doch wer ging als Sieger hervor? Die Forschungsgruppe Wahlen führte nach der Debatte Sonntagabend eine Blitzumfrage durch (online und telefonisch) – und sah ein enges Rennen, mit leichten Vorteilen für den Sozialdemokraten.

So meinten 37 Prozent der befragten Zuschauer und Zuschauerinnen, der Sozialdemokrat habe sich besser geschlagen, während dies annähernd gleich viele (34 Prozent) dem Konservativen attestierten. Für 29 Prozent lagen die beiden gleichauf.

Wobei CDU-Chef Merz bei den Männern punkten konnte – vier von zehn meinten, er ging symbolisch als Erster durchs Ziel, dem SPD-Kanzler schrieben dies nur 30 Prozent zu. Bei den Frauen war dieses Verhältnis genau umgekehrt: 43 Prozent der Zuschauerinnen sahen eine bessere Gesamt-Performance bei Scholz, nur 29 Prozent bei Merz.

Auch bei den Jüngeren konnte der Rote reüssieren: Bei den 18- bis 34-Jährigen hatte er mit 47 Prozent Zustimmung klar die Nase vorne, für den Unionskandidaten konnten sich in dieser Altersgruppe nur 25 Prozent erwärmen.

TV-Duell vor Bundestagswahl mit leichten Vorteilen für Kanzler Scholz

 In den Kategorien glaubwürdiger (42 Prozent) und sympathischer (46 Prozent) konnte sich Scholz klar von seinem Kontrahenten absetzen, dem bloß auf 31 beziehungsweise 27 Prozent im TV-Duell diese Eigenschaften zuschrieben. Beim Thema Sachverstand landeten beide Politiker bei 36 Prozent.

Positiv überraschen konnte eher der amtierende Kanzler, dem zuvor oft seine zurückhaltende Art vorgeworfen worden war: 47 Prozent meinte, er habe die Erwartungen übertroffen, während dies nur 23 Prozent der Befragten über den CDU-Vorsitzenden sagten.

Dennoch blieben die grundsätzlichen Einstellungen des Wahlvolkes stabil. 57 Prozent gaben an, auch nach der  Debatte seien ihre Ansichten zu Scholz „unverändert“, für Merz wurde gar ein Wert von 62 Prozent erhoben.

Womit es für den amtierenden Kanzler schwer werden dürfte, das Ruder in der verbleibenden Zeit noch herumzureißen: Denn auch nach dem viel kritisierten parlamentarischen Paarlauf der Union mit der in Teil rechtsextremen AfD rangieren CDU/CSU in Umfragen stabil bei 30 Prozent (und mehr). Während die SPD weiterhin bei nur 15 Prozent „herumgrundelt“. 

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