Deutschland bei Asylanträgen an der Spitze der EU - Österreich an 6. Stelle

Asyl
Österreich verzeichnete laut "Welt am Sonntag" 9.651. Anträge - im Verhältnis zur Einwohnerzahl fast doppelt so viele Asylanträge in Österreich als in Deutschland.

Deutschland hat im ersten Halbjahr dieses Jahres mehr Asylanträge erhalten als jedes andere Land in der EU. Dies berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf den neuen vertraulichen "Situationsbericht: Migrations- und Flüchtlingssituation" der EU-Kommission. Der Bericht beziehe sich auf bisher unveröffentlichte Zahlen der EU-Asylbehörde EASO (European Asylum Support Office), so die Zeitung. Österreich verzeichnete 9.651 Asylanträge und liege an sechster Stelle.

Meisten Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Marokko

31 Prozent der Antragsteller in Österreich seien aus Syrien, 24 Prozent aus Afghanistan und 7,7 Prozent aus Marokko. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl sei die Zahl der Asylanträge in Österreich fast doppelt so hoch wie in Deutschland, schreibt die Zeitung. In Österreich entfällt ein Asylantrag auf 926 Einwohner, Deutschland verzeichnet einen Asylantrag pro 1.772 Einwohner.

Meisten Anträge in Deutschland, Frankreich und Spanien 

Deutschland liege demnach mit 47.231 neuen Asylanträgen im ersten Halbjahr vor Frankreich mit 32.212, Spanien mit 25.823 und Italien 20.620. Schlusslichter seien Lettland (58), Estland (30) und Ungarn mit 19 Asylanträgen in den ersten sechs Monaten.

36 Prozent der Antragsteller in Deutschland seien laut Dokument Syrer, gefolgt von Afghanen (18 Prozent) und Irakern (6,6 Prozent). Insgesamt seien im ersten Halbjahr 194.808 Asylanträge in der EU plus Schweiz und Norwegen gestellt worden. Das entspreche weitgehend den Zahlen des Vorjahreszeitraums. Beide Halbjahreswerte lagen demnach wegen der Corona-Pandemie niedriger als in den Vorjahren.

Kommentare