Deutscher Regierungsflieger wieder defekt: Steinmeier in Äthiopien gestrandet

Deutscher Regierungsflieger wieder defekt: Steinmeier in Äthiopien gestrandet
Die Regierungsflugzeuge hatten in letzter Zeit öfter wegen diverser Defekte für negative Schlagzeilen gesorgt.

Die Pannenserie bei den Regierungsfliegern der Bundeswehr nimmt kein Ende: Wegen eines Defekts an der „Theodor Heuss“ ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Mittwoch in Äthiopien gestrandet. Aus seiner Delegation war von einem „Druckluftproblem“ die Rede, das aber auf dem Flughafen in Addis Abeba behoben werden konnte. Mit drei Stunden Verspätung hob Steinmeier nach Angaben der Luftwaffe nachmittags Richtung Berlin ab.

Der Bundespräsident und die mehr als 50 zu seiner Delegation gehörenden Begleiter vertrieben sich die Wartezeit im Hotel. Für Steinmeier dürfte es ein Déjà-vu gewesen sein: Bereits 2014 hing er als Außenminister wegen eines defekten Flugzeugs stundenlang in Äthiopien fest.

Der aktuelle Fall reiht sich in eine lange Pannenserie bei den Regierungsfliegern der Flugbereitschaft ein. Erst vor drei Wochen traf es Entwicklungsminister Gerd Müller: Eine Dienstreise in drei Länder des südlichen Afrikas wurde für den CSU-Politiker wegen gleich zwei Defekten an einer Maschine vom Typ Bombardier Global 5000 zu einer kleinen Odyssee. Müller musste einen geplanten Besuch in Namibia komplett absagen, Teile verschieben und plötzlich mehrfach neue Programmpunkte finden, weil er länger in Sambia festsaß.

Noch bedenklicher war eine Panne, die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Weg zum G20-Gipfel ausbremste. Der Airbus A340Konrad Adenauer“ mit Merkel und Finanzminister Olaf Scholz an Bord war schon auf dem Weg nach Buenos Aires, als ein defektes Teil zwei Funksysteme lahmlegte. Merkel und Scholz kamen einen Tag zu spät in Argentinien an - mit einem Linienflieger der spanischen Airline Iberia.
Scholz war bereits wenige Wochen zuvor mit der „Konrad Adenauer“ in Indonesien liegengeblieben, weil Nagetiere wichtige Kabel angeknabbert hatten. Die „Adenauer“ und die „Heuss“ sind die „Flaggschiffe“ der Flugbereitschaft - beide vom Typ A340 mit 143 Plätzen und einer Reichweite von knapp über 15 000 Kilometern.

Die „Adenauer“ ist nach der G20-Panne immer noch nicht für den normalen Flugbetrieb einsatzbereit. Die Mechaniker wollen offenbar auf Nummer sicher gehen. Nach Angaben der Luftwaffe wird sie bis Ende März in der Lufthansa-Werft in Hamburg generalüberholt. Wenn Kanzlerin Angela Merkel an diesem Sonntag nach Japan fliegt, ist die CDU-Politikerin also auf die „Theodor Heuss“ angewiesen

Es gibt übrigens auch noch ein vielfliegendes Kabinettsmitglied, das auf seinen Reisen von Pannen verschont geblieben ist: Außenminister Heiko Maas hat in seinen ersten zehneinhalb Monaten im Amt 280 000 Flugkilometer ohne Zwischenfälle überstanden.

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