Deutsche Polizei bat ZDF-Journalisten um Entschuldigung

Pegida-Demonstranten am 16. August in Dresden, Sachsen.
Nach Einsatz in Dresden, bei dem ein ZDF-Team rund 45 Minuten lang festgehalten wurde, gibt der Polizeipräsident Fehler zu.

Die Polizei hat gut eine Woche nach dem Festhalten eines ZDF-Teams bei einer Pegida-Demonstration in Dresden die Journalisten um Entschuldigung gebeten. Der Polizeipräsident habe bei einem Gespräch mit Vertretern des ZDF Fehler eingeräumt, teilte der Sender am Freitag auf seiner Website mit.

So sei das Kamera-Team, das im Auftrag des ZDF-Magazins "Frontal 21" vor Ort war, viel zu lange festgehalten worden. Das habe die Polizei eingestanden.

Ein Mann hatte sich bei der Kundgebung gegen Kanzlerin Angela Merkel am Donnerstag vergangener Woche dem ZDF-Team in den Weg gestellt und einen Stopp der Filmaufnahmen gefordert. Das Team wurde von dem Demonstranten angezeigt.

Später wurde bekannt, dass ausgerechnet dieser Demonstrant ein Mitarbeiter des sächsischen Landeskriminalamts (LKA) ist. Deutsche Medien berichteten über Kontakte des Pegida-Demonstranten zur rechtsradikalen Szene.

Sachsens Ministerpräsident vs. Medien

Während der besagten Demo kontrollierte jedenfalls die Polizei das ZDF-Team und hinderte es rund 45 Minuten daran weiterzuarbeiten. Der Polizei wurde deshalb Behinderung der Pressefreiheit vorgeworfen. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte das Verhalten der Polizei als richtig bezeichnet.

Das ZDF teilte nun mit, es habe in dem Gespräch unterstrichen, dass die bisherige Darstellung der Polizei zu den Abläufen nicht mit den Erkenntnissen aus dem ZDF-Filmmaterial übereinstimme. Der Sender begrüßte, "dass sich der Polizeipräsident in dem offenen Gespräch für die Art und Weise der polizeilichen Maßnahme entschuldigt hat". Der Vorgang solle seitens der Polizei gründlich aufgearbeitet werden und die bisherige Darstellung entsprechend korrigiert werden, teilte das ZDF mit.

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