Coronavirus: Tschechien warnt vor Cyberangriffen auf Krankenhäuser

Medical workers from Motol hospital wear snorkel masks transformed into high-grade protection in Prague
Ziel sei es, Daten zu sammeln oder den Staat zu schwächen. "Das ist eine Schweinerei", wettert Ministerpräsident Babis.

Die tschechische Regierung warnt vor Versuchen, die Coronavirus-Krise zu Cyberattacken gegen Krankenhäuser zu missbrauchen. Deswegen widmet sie dieser Gefahr "absolute Aufmerksamkeit", nachdem mehrere Gesundheitseinrichtungen - darunter das Gesundheitsministerium - derartige Versuche registriert hatten, wie Regierungschef Andrej Babis am Freitag in Prag erklärte.

Ziel der Hacker sei es, entweder Daten zu sammeln oder den Staat, gegen den sie gerichtet seien, zu schwächen, so Babis. "Das ist eine Schweinerei. Ich verstehe nicht, warum jemand gerade in dieser Zeit solche Schweinereien macht", schimpfte Babis im Interview mit dem tschechischen Rundfunksender "Radio Z".

Der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtech bestätigte, dass es bereits Cyberangriffe auf Gesundheitseinrichtungen gegeben habe. Sie seien aber abgefangen worden. Vojtech fürchtet jedoch, dass in den kommenden Tagen weitere und intensivere Angriffsversuche unternommen werden könnten. Die Krankenhäuser seien deswegen angewiesen worden, wie sie sich in derartigen Fällen verhalten sollten.

Bereits am Donnerstag hatte die nationale Behörde für Cybersicherheit (NUKIB) vor einer bevorstehenden Welle von Cyberangriffen im Gesundheitssystem gewarnt.

Tschechien, das 10,6 Mio. Einwohnern hat, registrierte bis Freitagvormittag 6.437 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus. 170 Patienten starben mit oder an Covid-19, 797 sind bereits geheilt.

Ab kommender Woche beginnt das nördliche Nachbarland, die Restriktionsmaßnahmen schrittweise zu lockern, nachdem in den vergangenen Tagen die Zahl der Neuinfektionen stark zurückgegangen ist.

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