90 Prozent weniger neue Patienten in Italiens Spitälern

Ein Arzt und Patient in Bergamo.
Das gebeutelte Land verzeichnet einen deutlichen Rückgang seit Ende März. Doch Sanitäter und Ärzte zahlen weiterhin einen hohen Preis.

Seit dem 30. März ist die Zahl der neu in Spitäler eingelieferten Covid-19-Patienten um 90 Prozent zurückgegangen. "Das ist ein drastischer Stopp und ein wichtiges Signal, wir müssen auf diesem Weg weitermachen", betonte Luca Richeldi von der Poliklinik "Gemelli" in Rom und Mitglied des wissenschaftlichen Komitees, das die Regierung berät.

Waren am 30. März noch 409 neue Coronavirus-Patienten ins Krankenhaus eingeliefert worden, so sank diese Zahl am Montag auf 27. Auch die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen sei den dritten Tag in Folge rückgängig. Damit könne das arg unter Druck geratene lombardische Gesundheitssystem Luft schnappen.

Shutdown wird wohl gelockert

Ministerpräsident Giuseppe Conte trifft am Dienstagnachmittag in einer Videokonferenz die Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees. Erwartet wird, dass der Lockdown teilweise reduziert wird. Damit soll die sogenannte Phase 2 beginnen, in der zumindest einige Aktivitäten wieder aufgenommen werden sollen.

Sanitäter zahlen weiterhin einen hohen Preis für die Pandemie. Die Zahl der gestorbenen Ärzte kletterte am Montag auf 89. Eingerichtet wurde ein Fonds zur Unterstützung der Familienangehörigen der im Kampf gegen die Seuche gestorbenen Sanitäter. Gefördert wurde die Einrichtung des Fonds vom Zivilschutz und von der Unternehmerfamilie Delle Valle.

Mitglieder der Kurie sollen spenden

Der Almosenmeister des Papstes, Kardinal Konrad Krajewski, hat angesichts der bevorstehenden Osterfeiertage Kardinäle, Bischöfe und Prälate im Vatikan zu Spenden aufgerufen. Der Papst soll dann entscheiden, wie die gesammelten Beträge im Kampf gegen den Coronavirus-Notstand eingesetzt werden sollen. Kardinal Krajewski ist der Sozialbeauftragter des Papstes.

Kommentare