China verzeichnet trotz Null-Covid-Strategie Anstieg bei Neuinfektionen

China verzeichnet trotz Null-Covid-Strategie Anstieg bei Neuinfektionen
Die Gesundheitskommission berichtete am Sonntag einen Tagesrekord von mehr als 3.100 Fällen in 19 Regionen.

Bei der schwersten Corona-Welle in China seit Beginn der Pandemie vor mehr als zwei Jahren schnellt die Zahl der Infektionen trotz der Strategie Null-Covid weiter in die Höhe. Die Gesundheitskommission berichtete am Sonntag einen Tagesrekord von mehr als 3.100 Fällen in 19 Regionen. Die Behörden reagieren mit Massentests, Transporteinschränkungen, Ausgangssperren und der Schließung von Schulen und Universitäten.

In mehreren Städten wurde mit dem Bau provisorischer Krankenhäuser mit Tausenden von Betten begonnen, um Infizierte zu isolieren. Vor drei Wochen waren erst einige Dutzend Infektionen pro Tag gemeldet worden. Die Behörden verhängten nun einen vorerst einwöchigen Lockdown über die neun Millionen Einwohner zählende Metropole Shenzhen an der Grenze zum ebenfalls schwer betroffenen Hongkong.

Die 26 Millionen Einwohner von Shanghai und die neun Millionen von Qingdao wurden aufgefordert, die Hafenmetropolen möglichst nicht zu verlassen. Wer trotzdem unbedingt reisen muss, muss einen negativen Corona-Test aus den letzten 48 Stunden vorlegen - ähnlich jeder Reisende bei der Ankunft. Im Süden sind in der Provinz Guangdong auch die Millionenstädte Dongguan und Shenzhen betroffen.

Drei Wochen Quarantäne bei Einreise

Die jüngste Corona-Welle durch die sich schnell verbreitende Omikron-Variante ist die größte Herausforderung für die strenge Null-Covid-Strategie des bevölkerungsreichsten Landes. Nach dem Ausbruch der Pandemie im zentralchinesischen Wuhan, wo Ende 2019 weltweit die ersten Infektionen entdeckt worden waren, hatten die Behörden die Infektionen im Frühjahr 2020 mit radikalen Maßnahmen unter Kontrolle gebracht. Auch wurde das Land abgeschottet. Wer überhaupt einreisen darf, muss gegenwärtig drei Wochen in Quarantäne.

Das Leben und die Wirtschaft normalisierten sich weitgehend. Es kam nur noch zu begrenzten Ausbrüchen, auf die meist erfolgreich mit Ausgangssperren, Massentests und Quarantäne reagiert wurde. Unter den neu gemeldeten Fällen am Sonntag waren 1.315 asymptomatische Fälle. Experten erklärten sie mit der Omikron-Variante, bei der Ansteckungen auch ohne größere Symptome verliefen.

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