Bulgarien schafft den Euro-Beitritt im Jänner 2024 noch nicht

Bulgarien schafft den Euro-Beitritt im Jänner 2024 noch nicht
Das Land erfülle nicht die Inflationskriterien, heißt die offizielle Begründung.

Bulgariens Regierung hat sich von ihren Plänen verabschiedet, im Jänner 2024 den Euro einzuführen. Finanzministerin Rossiza Welkowa räumte am Freitag vor Journalisten ein, das Land erfülle weder die dafür notwendigen Inflationskriterien noch seien erforderliche Gesetzesänderungen umgesetzt worden. Bulgarien trat 2007 der Europäischen Union bei.

Das Land ist bereits im europäischen System fester Wechselkurse (ERM-2) – eine wichtige Vorstufe auf dem Weg zur Einführung des Euro. Das soll sicherstellen, dass die Landeswährung nicht zu stark schwankt. Zur Euro-Zone gehören aktuell 20 Mitglieder - Kroatien war im Jänner als 20. Land hinzugestoßen.

Ärmster Mitgliedsstaat

"Wir haben unsere Versprechen, die wir beim Beitritt zum ERM-2 gegeben haben, nicht eingehalten und erfüllen die Inflationskriterien nicht", sagte Welkowa. Bulgarien ist der ärmste Mitgliedsstaat der EU. Das Land strebt den Beitritt zur Euro-Zone an, da es sich davon mehr Investitionen und eine größere Kreditsicherheit verspricht. Bulgarien kämpft jedoch mit politischen Krisen. Im April dieses Jahres stehen bereits die fünften Parlamentswahlen innerhalb von zwei Jahren an.

Welkowa sagte zudem, sollte im nächsten halben Jahr keine Klarheit über die Euro-Einführung bestehen, könne sich das negativ auf die Bonitätseinstufung des Landes auswirken. Da die Regierung Ende Februar keinen Konvergenz-Bericht abgeben werde, könne aber das geplante Einführungsdatum 1. Jänner 2024 nicht mehr aufrecht erhalten werden. Bulgarien werde den Bericht womöglich nach Juli einreichen, wenn es die Kriterien erfüllen sollte. Wenn das Land die Unterstützung der Mitgliedsstaaten habe, könne der Beitritt zur Euro-Zone spätestens am 1. Jänner 2025 erfolgen, fügte sie hinzu.

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