Brexit-Verhandler Barnier erwägt offenbar Präsidentenkandidatur

EU-Chefverhandler Michel Barnier
Der französische Konservative könnte 2022 gegen Emmanuel Macron antreten.

Der ehemalige EU-Brexit-Unterhändler Michel Barnier hat mit der Gründung einer Arbeitsgruppe im französischen Parlament Spekulationen über eine Präsidentschaftskandidatur befeuert. Er sei bereit, unter dem Banner "Patriot und Europäer" mit allen Interessierten zusammenzuarbeiten, erklärte Barnier am Dienstag bei einem Treffen mit Abgeordneten einem Teilnehmer zufolge.

Die Gruppierung habe ihren Platz innerhalb der konservativen Partei Les Republicains, hieß es weiter vom Treffen hinter verschlossenen Türen.

Der 70-Jährige ehemalige Außenminister hatte im Dezember erklärt, er wolle nach dem Abschluss der Verhandlungen mit Großbritannien seinem Land auf eine andere Art dienen. Details nannte er nicht. Aus Diplomatenkreisen in Brüssel erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, dass Barnier "aktiv seine Chancen" für die Wahl 2022 prüfe.

Bisher hat keiner der großen Parteien, die 2017 gegen Amtsinhaber Emmanuel Macron den Kürzeren zogen, einen Kandidaten aufgestellt. Macrons Anhänger dürften Barniers nächsten Schritte aufmerksam verfolgen, da es bei den Wählergruppen Überschneidungen geben dürfte. Umfragen zufolge würden gegenwärtig Macron und die Rechte Marine Le Pen die zweite Runde der Präsidentenwahl erreichen.

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