Bolsonaro-Verbündeter will "Guantanamo" für Brasilien

Guantanamo
Der Gouverneur von Rio fordert ein Lager für Gewaltverbrecher: "Wir brauchen unser eigenes Guantanamo."

Ein Verbündeter des neuen, rechtsextremen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat sich für ein Lager nach dem Vorbild des umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantanamo auf Kuba ausgesprochen. Der Gouverneur des Teilstaats Rio de Janeiro, Wilson Witzel, sagte am Donnerstag in einer Rede vor Polizisten: "Wir brauchen unser eigenes Guantanamo."

Witzel für extreme Positionen bekannt

"Terroristen" müssten an Orte gebracht werden, "wo die Gesellschaft völlig frei von ihnen ist". Der Rechtsaußenpolitiker Witzel ist in Brasilien für extreme Positionen bekannt. Nach seiner Wahl zum Gouverneur hatte er den Einsatz von Scharfschützen gegen bewaffnete Verdächtige auch ohne unmittelbare Gefahr für das Leben von Polizisten angekündigt. Gegen Kriminelle will Witzel ebenso wie Bolsonaro mit aller Härte durchgreifen.

2017 wurden in Brasilien fast 64.000 Morde registriert. Viele Menschen haben die Gewaltkriminalität satt. Das trug dazu bei, dass Bolsonaro bei der Präsidentschaftswahl und zwölf rechte Kandidaten bei den Gouverneurswahlen im Oktober erfolgreich waren.

Ringen um Guantanamo

Das nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 eingerichtete Gefangenenlager in Guantanamo ist weltweit zum Symbol für Menschenrechtsverletzungen geworden. US-Präsident Donald Trump ordnete vor einem Jahr an, das Lager zu erhalten. Sein Vorgänger Barack Obama hatte sich vergeblich um eine Schließung bemüht.

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