Böhmermann scheitert an Kandidatur für SPD-Vorsitz

Jan Böhmermann.
Um die SPD-Spitze kämpfen acht Paare und der Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner als Einzelbewerber.

TV-Satiriker Jan Böhmermann ist zwar nicht als Kandidat um den SPD-Vorsitz zugelassen worden, will nach eigenen Angaben aber Mitglied in der Partei bleiben oder werden. Für die Kandidatur um den Vorsitz habe es "ganz knapp doch nicht gereicht", sagte der 38-jährige Moderator am Montag in einem Youtube-Video.

Neuer Anlauf 2020?

"Die SPD und ich sind uns nicht einmal sicher, ob ich in den letzten drei Tagen wenigstens Parteimitglied geworden bin." Für ihn stehe aber fest: Er wolle SPD-Mitglied im Ortsverein Köthen, Sachsen-Anhalt, werden. Der SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt hatte am Samstag bestätigt, dass Böhmermann in Köthen aufgenommen worden sei. Dies reiche jedoch formal nicht aus, weil der Moderator nicht in Köthen wohne. "Mein Team und ich prüfen außerdem die juristische Anfechtbarkeit meiner Nichtzulassung zur Wahl um den SPD-Vorsitz", sagte Böhmermann.

Selbst wenn es bei der Urwahl um den Parteivorsitz mit einer Kandidatur für ihn nicht mehr klappen sollte, spätestens im Frühjahr 2020 werde die SPD einen neuen Parteivorsitzenden, eine neue Doppelspitze suchen, sagte Böhmermann in dem Video. "Dann sind mein Team und ich noch besser vorbereitet und haben einen noch längeren Vorlauf. Dann wird es klappen."

Der Moderator der ZDF-Sendung Neo Magazin Royale hatte am Donnerstag kurzfristig verkündet, dass er SPD-Chef werden wolle.

Acht Zweierteams und ein Sololauf

Für den Mitgliederentscheid über den SPD-Parteivorsitz hat der Wahlvorstand unterdessen acht Paare und den Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Brunner als Einzelbewerber zugelassen. Die kommissarische Parteichefin Manuela Schwesig teilte am Montag in Berlin mit, es werde acht Teams und einen Einzelbewerber geben. Bei diesem handelt es sich um den bayerischen Abgeordneten Brunner.

Für die Nachfolge der im Juni zurückgetretenen Parteichefin Andrea Nahles können sich Teams als Doppelspitze, aber auch einzelne Kandidaten bewerben. Prominentester Kandidat ist der deutsche Finanzminister Olaf Scholz, der mit der bisherigen brandenburgischen Landtagsabgeordneten Klara Geywitz antritt. Geywitz hat am gestrigen Sonntag bei der Landtagswahl in Brandenburg den Wiedereinzug allerdings knapp verpasst.

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