"So sind wir nicht": Bidens Appell - und Trumps halbherzige Reaktion

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Gewählter US-Präsident sprach von "Angriff auf Demokratie". Trump rief seine Anhänger zwar zurück, sprach aber weiter von einer "gestohlenen Wahl".

Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die dramatischen Ereignisse rund um das Kapitol in Washington scharf verurteilt. "Zu dieser Stunde wird unsere Demokratie beispiellos angegriffen", sagte Biden am Mittwoch in Wilmington (Delaware). Er rief den abgewählten Präsidenten Donald Trump auf, sich vor die TV-Kamera zu stellen und das zu beenden, was er eine "Belagerung" und einen "Aufstand" nannte.

"Wir appellieren an Präsident Trump, alle Demonstranten dazu aufzufordern, dass sie das US-Kapitol und das Grundstück des Kapitols sofort zu verlassen", forderten die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer.

"Unamerikanisch"

Auch der führende Republikaner im Repräsentantenhaus, Kevin McCarthy, verurteilte die Unruhen am Sitz des US-Parlaments. Was gerade passiere, sei "unamerikanisch", sagte er dem Sender CBS News. "Ich bin enttäuscht. Ich bin traurig. Das ist nicht, wie unser Land aussehen sollte." McCarthy ist ein Verbündeter Trumps.

Alle aktuellen Entwicklungen rund um den Sturm auf das Kapitol lesen Sie hier:

"Wir lieben euch. Wir wissen, wie ihr euch fühlt"

Trump reagierte wie gewohnt auf Twitter. In einem kurzen Videostatement rief er seine Anhänger zwar dazu auf "nach Hause" zu gehen. Verurteilen wollte er den Sturm auf das Kapitol aber nicht. "Wir lieben euch. Wir wissen, wie ihr euch fühlt", sagte Trump. 

"Diese Wahl wurde mir, wurde uns gestohlen". Er verstehe den Ärger der "guten Menschen", aber "wir müssen Frieden haben, wir müssen Recht und Ordnung haben" und die Sicherheitskräfte respektieren, sagte Trump.

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