Bestsellerautor in Russland zu 14 Jahren Haftstrafe verurteilt

Der russische Schriftsteller Boris Akunin.
Der russische Schriftsteller Boris Akunin hat wiederholt Präsident Putin und dessen Feldzug in der Ukraine kritisiert. Nun wurde er zu langer Haftstrafe verurteilt.

Zusammenfassung

  • Boris Akunin wurde in Abwesenheit von einem Moskauer Gericht zu 14 Jahren Haft wegen angeblicher Unterstützung des Terrorismus verurteilt.
  • Der Schriftsteller hat die russischen Behörden und den Krieg gegen die Ukraine kritisiert und lebt im Exil.
  • Akunins Bücher wurden in Russland wegen seiner Kritik am Krieg aus dem Verkauf genommen.

Der international bekannte russische Schriftsteller Boris Akunin ist wegen angeblicher Unterstützung des Terrorismus von einem Gericht in Moskau in Abwesenheit zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. 

Sein Anwalt habe dagegen die Unschuld seines Mandanten wegen Mangels an Beweisen betont, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass.

Von russischen Behörden zum "ausländischen Agenten" erklärt 

Der Bestsellerautor hatte wiederholt die russische Führung unter Präsident Wladimir Putin sowie dessen Krieg gegen die Ukraine kritisiert. Der in Georgien geborene Grigori Tschchartischwili, bekannt unter dem Pseudonym Boris Akunin, wurde daraufhin von den russischen Behörden zum "ausländischen Agenten" erklärt und wegen angeblicher Unterstützung des Terrorismus angeklagt. Der 69-Jährige lebt seit Jahren im Exil.

Zum Prozess gegen ihn erklärte Akunin im Vorjahr in einem Interview des "Standard", das Verfahren interessiere ihn nicht. Aus seiner Sicht gebe es in Russland keine richtigen Gerichte mehr, Meinungsfreiheit gebe es nur noch beim "letzten Wort", also dem Schlussplädoyer von Angeklagten.

Akunin hat eine Vielzahl von Kriminalromanen verfasst, die auch im Ausland erschienen sind. Wegen seiner Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden seine Bücher vor drei Jahren in Russland aus dem Verkauf gezogen.

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