Berlin: Großdemo gegen Rechts mit mehr Zulauf als erwartet

Berlin: Großdemo gegen Rechts mit mehr Zulauf als erwartet
Laut Veranstalter gingen rund 242.000 Menschen für ein weltoffenes Deutschland auf die Straße. Motto: #unteilbar.

Ein deutliches Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung: Mindestens 242.000 Menschen haben in Berlin für eine offene und solidarische Gesellschaft demonstriert. "Sagt es laut, sagt es klar, wir sind alle unteilbar", skandierte die Menschenmenge am Samstag bei der Kundgebung.

Diese sei "ein Erfolg" geworden, erklärte das Bündnis "Unteilbar" mit Blick auf die geschätzte Teilnehmerzahl. Erwartet worden waren 40.000 Teilnehmer. Später war von 150.000 die Rede, am späten Samstagnachmittag wurde deutlich nach oben korrigiert. Belastbaren Zahlen zufolge hätten mindestens 242.000 Menschen gegen einen Rechtsruck in Deutschland demonstriert, erklärte das Bündnis.

Berlin: Großdemo gegen Rechts mit mehr Zulauf als erwartet

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Berlin: Großdemo gegen Rechts mit mehr Zulauf als erwartet

Berlin: Großdemo gegen Rechts mit mehr Zulauf als erwartet

"Unteilbar" ist ein Bündnis aus tausenden Vereinen, Verbänden und Organisationen. Dem Bündnis schlossen sich etliche kirchliche Organisationen, Sozialvereine, Gewerkschaften und Parteien an. Unter anderem hatten SPD-Politiker und Pro Asyl zur Teilnahme an der Veranstaltung aufgerufen.

Unterstützt wird das Bündnis auch von Wissenschaftlern, Intellektuellen und Künstlern wie dem Satiriker Jan Böhmermann und der Band "Die Ärzte". Die Demonstration war dementsprechend vielseitig: Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt und Amnesty International waren neben den Parteien „Die Linke“, den Grünen und der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands vertreten. Auch Feministinnen und Migranten nahmen teil.

"Wir appellieren hier heute gar nicht so sehr an die Politik, sondern wir appellieren hier heute an die Zivilgesellschaft", sagte Bündnissprecherin Theresa Hartmann. "Die Leute müssen merken: Wir müssen selbst etwas bewegen, damit sich etwas ändert."

Auf Plakaten war etwa zu lesen "Seenotrettung ist kein Verbrechen". Teilnehmer erinnerten auch auch an die Opfer der rassistisch motivierten NSU-Morde. Mancherorts wirkte die Veranstaltung wie eine große Party: Technomusik tönte aus Boxen, mit Glitzer beschmierte Menschen tanzten und tranken Bier. Zu Zwischenfällen kam es nicht, teilte die Polizei mit. Bisher sei die Kundgebung störungsfrei verlaufen. Bei der Abschlusskundgebung sollte unter anderem Herbert Grönemeyer auftreten.

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