Berlin gönnt sich einen zusätzlichen Feiertag

Berlin tut, worüber hierzulande gestritten wird. Der zusätzliche freie Tag hat jedenfalls nichts mit Religion am Hut.

In Österreich wird derzeit über den Karfreitag als potentiellen zusätzlichen freien Tag gestritten, Berlin hat heute einen ganz anderen Tag zum gesetzlichen Feiertag erklärt.

Als erstes Bundesland hat Berlin den Internationalen Frauentag am 8. März zum gesetzlichen Feiertag erklärt.

Im Berliner Abgeordnetenhaus stimmten am Donnerstag 147 Abgeordnete für den Gesetzentwurf der rot-rot-grünen Landesregierung, 60 Abgeordnete stimmten dagegen. In der Gesetzesnovelle ist auch festgelegt, dass der 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 2020 in der Hauptstadt einmalig als arbeitsfreier Feiertag begangen wird. Berliner hatten bisher 9 arbeitsfreie Feiertage pro Jahr - so wenige wie kein anderes Bundesland.

SPD, Grüne und Linke dafür

Die Entscheidung sei „ein ganz großes Zeichen dafür, dass wir auf dem Weg der Gleichstellung von Frau und Mann weiterkommen“, erklärte die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Derya Caglar. Linke und Grüne äußerten sich ähnlich. CDU, FDP und AfD kritisierten die Entscheidung. Über das richtige Datum hatte es längere Debatten gegeben, außerdem eine Vielzahl weiterer Vorschläge. Der neue Feiertag bedeute für die Wirtschaft des Landes ein Minus von 0,3 Prozent, kritisierte die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Berlin.

Nicht nur Berlin entschied sich für einen zusätzlichen Feiertag ab 2019. Die norddeutschen Bundesländer machten beispielsweise den Reformationstag (31. Oktober) zum Feiertag und Thüringen machte den Weltkindertag (20. September) zum Feiertag.

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