Bereits 99 Tote bei Flutkatastrophe im Sudan

Bereits 99 Tote bei Flutkatastrophe im Sudan
Insgesamt ist etwa eine halbe Million Menschen betroffen. Die Regierung hat einen dreimonatigen Ausnahmezustand verhängt.

Der Sicherheits- und Verteidigungsrat des Sudan hat einen landesweiten, dreimonatigen Notstand ausgerufen und das Land zum Katastrophengebiet erklärt. Grund sind schwere Überschwemmungen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Suna am Samstag unter Berufung auf Regierungsangaben meldete.

Demnach kamen durch die Fluten dieses Jahr bisher 99 Menschen ums Leben, 46 wurden verletzt. Der Blaue Nil erreichte bereits den höchsten Stand seit 100 Jahren und ein Ende ist nicht in Sicht, weil Regenfälle im gesamten September erwartet werden.

Mehr als eine halbe Million Menschen seien zu Schaden gekommen und über 100.000 Wohnungen und Häuser teilweise oder vollkommen eingestürzt. Regen und Überschwemmungen überträfen bereits jetzt die Rekordjahre 1946 und 1988.

Bürgerkrieg

Erst Ende August haben die Übergangsregierung und mehrere Rebellengruppen nach 17 Jahren Konflikt im Sudan eine historische Friedensvereinbarung feierlich besiegelt. In dem Bürgerkrieg in der Region Darfur sind nach UN-Angaben seit 2003 etwa 300.000 Menschen getötet worden.

Die Rebellen hatten gegen die Benachteiligung von nicht-arabischen Minderheiten im Sudan gekämpft. Der Weg für die Friedensverhandlungen war frei geworden, nachdem der sudanesische autokratische Präsident Omar al-Bashir vergangenes Jahr nach Massenprotesten vom Militär abgesetzt worden war.

 

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