BBC nach Nordkorea-Reportage unter Beschuss
Wegen einer Undercover-Reportage in Nordkorea sind die britische Rundfunkanstalt BBC und die renommierte London School of Economics ( LSE) in Streit geraten. Ein Reporter der BBC-Sendung "Panorama" hatte sich laut LSE ohne Wissen der Universität als vermeintlicher Student einer Studienreise nach Nordkorea angeschlossen. Damit sei die Sicherheit der Studenten gefährdet worden, sagte LSE-Direktor Craig Calhoun am Sonntag. Er forderte die BBC auf, den Dokumentarfilm nicht auszustrahlen. Das lehnte der Sender ab - aus Gründen des öffentlichen Interesses.
Eine "Panorama"-Sprecherin sagte, die Studenten seien im Voraus über die Mitreise des Journalisten John Sweeney informiert worden - allein die nordkoreanische Führung sei getäuscht worden. Der frühere LSE-Absolvent Sweeney hatte sich als Doktorand der Uni ausgegeben und ihre Adressenangaben genutzt. Das "potenzielle Risiko" sei den Studenten klar gemacht worden und sie hätten ihre Pläne dementsprechend ändern können.
"Die Universität wurde in keiner Form informiert", sagte Calhoun dagegen dem Sender Sky-News. Er warf der BBC "Täuschung und Lüge" vor. Der Sender habe den Ruf und die Glaubwürdigkeit der LSE geschädigt. Sweeney wies die Vorwürfe zurück. "Wir haben die nordkoreanischen Behörden belogen", sagte er, aber die Studenten seien informiert gewesen.
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