Bayern: Söder setzt Ministerin ab und streicht die Februar-Ferien

Markus Söder
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zieht im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Reißleine und setzt Krisenmanager ein.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) löst die bisherige Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) ab und ersetzt sie durch deren Staatssekretär und Leiter der Corona-Task-Force Klaus Holetschek (CSU). Holetschek habe sich zuletzt als Macher erwiesen, auch in Zusammenarbeit mit den Kommunen in Bayern, sagte Söder nach einer Kabinettssitzung am Mittwoch in München. „Das ist eine souveräne Entscheidung, die mit allen besprochen ist“, sagte Söder. "Ich glaube, dass die Aufstellung so die beste ist."

Unglückliche Figur

Die Bambergerin Huml, selbst Medizinerin, hatte bereits in einigen Phasen des Anti-Corona-Kampfes eine unglückliche Figur gemacht. Im August, als es zu einer schweren Panne bei den von Söder propagierten Corona-Tests für Reiserückkehrer gekommen war und positiv Getestete nicht von ihren Testergebnissen erfahren hatten, hatte es bereits Rücktrittsforderungen gegen Huml gegeben.

Bayern: Söder setzt Ministerin ab und streicht die Februar-Ferien

Melanie Huml


Zuletzt hatte es Fragen wegen der schleppend begonnenen Impfkampagne in Bayern gegeben. An einigen Stellen war es zu Problemen beim Transport des Impfstoffs gekommen, Senioren hatten sich darüber beschwert, dass keine Impftermine vereinbart werden konnten.


Söder hatte die Corona-Politik mehr und mehr zur Chefsache gemacht. Huml wird künftig als Ministerin in der Staatskanzlei arbeiten. Söder dankte der 45-Jährigen für ihren Einsatz und ihre Leistung. „Ich schätze die Melanie sehr“, sagte Söder.

Februar-Ferien abgesagt

Söder teilte weiterhin mit, dass in Bayern wegen der Coronakrise die Faschingsferien abgesagt werden. Die eigentlich vom 15. bis 19. Februar geplante Ferienwoche werde es nicht geben, in der Zeit könne Unterricht nachgeholt werden, der wegen der Pandemie ausgefallen sei.

Söder sprach sich für eine Impfkampagne aus, um mehr Menschen für eine Impfung zu begeistern. »Es braucht Vorbilder aus dem öffentlichen Leben, auch aus der Politik, um klarzumachen, der Impfstoff ist sicher«, sagte er. Bislang seien etwa 90.000 Menschen in Bayern geimpft. Dabei sei die Bereitschaft bei den Bewohnern der Pflegeheime hoch, bei den Mitarbeitern sei die Zurückhaltung dagegen groß. Impfen sei die einzige echte Langzeitstrategie gegen Corona. »Man soll sich aber keine falschen Hoffnungen machen, was die Zeitdauer betrifft.« Eine Aussicht auf ein normales Leben gebe er erst dann, wenn alle geimpft seien.

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