Attentäter feuert Anwalt, er will sich selbst verteidigen

Attentäter feuert Anwalt, er will sich selbst verteidigen
Der Christchurch-Attentäter will sich selbst vor Gericht verteidigen. Sein Ex-Abwalt beschreibt ihn als Reue- und Mitleidlos

Ein Trend hat die sozialen Medien in Neuseeland erfasst: Menschen übergeben Schusswaffen der Polizei zur Vernichtung und posten dazu im Internet.

Während sich das Land nach dem Terroranschlag eines Neonazis in Christchurch mit 50 Toten nach wie vor in tiefer Trauer befindet, geht es an die Aufarbeitung der Tat. Bis Mittwoch sollen alle Toten identifiziert und den Familien übergeben werden. Zudem zeichnet sich ein Verschärfung der Waffengesetze ab – darüber herrscht Einheit in der Koalition. Eine Waffenmesse am kommenden Wochenende wurde bereits abgesagt. Und die Ermittlungen zu der Tat schreiten voran. Anscheinend, so ein Sprecher der Polizei, hat der gebürtige Australier Brenton Tarrant alleine gehandelt. Auszuschließen sei aber nicht, dass es Mitwisser gebe.

Keine Reue

Am Montag durchsuchten Ermittler zwei Liegenschaften in Australien. Eine davon soll mit der Schwester Tarrants in Verbindung stehen – wobei die Familie des Verdächtigen mit den Ermittlern eng kooperieren soll.

Dem Angeklagten droht lebenslange Haft. Was sich freilich abzeichnet, ist ein in vielerlei Hinsicht kompliziertes Verfahren. Tarrant hat seinen Pflichtverteidiger des Amtes entbunden. Er will sich selbst verteidigen. Der bisherige Anwalt vermutet, dass Tarrant das Verfahren als Plattform für seine „ziemlich extremen Ansichten“ nutzen will. Tarrant sei bei klarem Verstand und habe auf ihn psychisch stabil gewirkt, so der Jurist gegenüber dem New Zealand Herald. Der mutmaßliche Täter habe weder Reue noch Mitleid erkennen lassen.

Indes verlängerte ein Gericht in Christchurch auch die U-Haft gegen einen 18-Jährigen, der den Livestream der Tat im Internet verbreitet und hetzerisch kommentiert hatte. Mit Tarrant soll er nicht in Verbindung stehen.

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