Weitere Angriffe: Irans Atomanlage Fordo wohl "erheblich beschädigt"

Iranian Army commander-in-chief Amir Hatami in the Army's War Command Room
Das Ausmaß des Schadens kann noch nicht genau bestimmt werden, erklärte IAEA-Chef Grossi in einer Stellungnahme.

Zusammenfassung

  • Die Atomanlage Fordo im Iran wurde laut IAEA-Chef Grossi erheblich beschädigt.
  • Fordo war Ziel von Luftangriffen, die sowohl den USA als auch Israel zugeschrieben werden, wobei eine israelische Bestätigung fehlt.
  • Das genaue Ausmaß des Schadens ist noch unklar, aber erwartet werden beträchtliche Schäden an den empfindlichen Zentrifugen.
Die stark befestigte Anlage Fordo ist nach iranischen Angaben erneut zum Ziel eines Luftangriffs geworden. Das berichteten iranische Medien unter Berufung auf Behörden. Unklar blieb, von wem der Angriff durchgeführt wurde. Die USA hatten die tief in einem Berg verborgene Anlage in der Nacht auf Sonntag angegriffen. Der zweite Luftschlag ereignete sich jedoch während einer israelischen Angriffswelle. Eine Bestätigung aus Israel gab es zunächst nicht.
 
Die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage Fordo im Iran ist dabei nach Einschätzung des Chefs der UNO-Atomaufsichtsbehörde IAEA, Rafael Grossi, beträchtlich beschädigt worden. 
Satellite image of Iran's Fordo uranium enrichment facility

Ausmaß noch unklar

Das Ausmaß könne jedoch noch niemand genau bestimmen, erklärte Grossi in einer Stellungnahme für eine Dringlichkeitssitzung des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergiebehörde. "Angesichts der eingesetzten Sprengkraft und der extrem vibrationsempfindlichen Eigenschaften der Zentrifugen ist davon auszugehen, dass sehr erhebliche Schäden entstanden sind."
 
Der Iran hatte in Fordo Uran von einem beinahe atomwaffentauglichen Reinheitsgrad hergestellt. Bei den dafür notwendigen Zentrifugen handelt es sich um hochempfindliche Geräte, die etwa auch durch einen Stromausfall Schaden nehmen können.

Grossi fordert Klarheit vom Iran

Grossi fordert vom Iran Klarheit über den Verbleib des nuklearen Materials. In der Dringlichkeitssitzung wies Grossi auf entsprechende Verpflichtungen Teherans hin. Irans Außenminister Abbas Araqchi habe bereits vor den israelischen und US-amerikanischen Angriffen Schutzmaßnahmen für Atom-Material und nukleare Geräte angekündigt, sagte Grossi. Der allfällige Transport von Atom-Materialien müsse der IAEA gemäß dem verbindlichen Inspektionsabkommen zwischen der Atombehörde und dem Iran gemeldet werden, betonte der IAEA-Generaldirektor.

Es wurden zuvor drei Atomanlagen bombardiert: neben der tief in einem Berg gelegenen Uran-Anreicherungsanlage Fordo auch die Standorte Natanz und Isfahan. Der Iran bestätigte einen Angriff auf die Atomanlagen des Landes.

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