Wie ein Rockstar: Argentiniens "Anarcho-Kapitalist" will Präsident werden

Wie ein Rockstar: Argentiniens "Anarcho-Kapitalist" will Präsident werden
Der Ultrarechte Javier Milei will Präsident werden. Seine Chancen stehen gut

Javier Milei liebt den Überraschungseffekt. Deswegen kündigt der streitbare 52-jährige Ökonom seine Wahlkampfauftritte in den armen Vierteln von Buenos Aires nicht an, sondern fährt einfach hin. Dort, wo die Not am größten ist, in einem Land mit 40 Prozent Armutsrate, einer Inflation von über 100 Prozent und einer nie endenden Wirtschaftskrise. In Viertel, in denen das Geld trotz harter Arbeit nicht reicht, die Familie durchzubringen.

„Die Kaste hat Angst vor uns“, ruft er dann den überraschten Menschen zu. Die Kaste, das ist für Milei die herrschende politische Klasse. Schnell bilden sich Menschentrauben, es kommt zu Tumulten. Vor allem die Jugend jubelt ihm zu. Für sie ist der Mann, der im Fernsehen und bei ihnen auf der Straße gegen die Eliten wettert, ein Hoffnungsträger.

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Seit seinem Sieg bei den Vorwahlen in Argentinien wird Javier Milei auch international wahrgenommen. Er wird mal als Rechtsextremer, Ultra-Rechter, Exzentriker, Marktradikaler, Rechtsliberaler bezeichnet. Er selbst sieht sich als „Anarcho-Kapitalist“. Das zeigt, wie schwer der Mann einzuordnen ist, der mit Tabus spielt, Provokationen liebt und so immer neue Schlagzeilen generiert.

Milei macht vielen Menschen auch Angst. Auf seine aggressiven Reden als Talkshow-Gast im Fernsehen angesprochen, sagt er im Gespräch mit dem KURIER: „Wenn ich beleidigt oder angegriffen werde, dann verteidige ich mich.“ Allerdings beleidigt Milei auch ohne angriffen zu werden.

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